Auch Medwedew und Tsitsipas kamen weiter - Titelverteidigerin Kenin ist bereits ausgeschieden.
Der spanische Tennisprofi Rafael Nadal hat das Duell mit dem US-amerikanischen Qualifikanten Michael Mmoh für sich entschieden und die dritte Runde der Australian Open erreicht. Der Weltranglisten-Zweite gewann am Donnerstag beim Grand-Slam-Turnier in Melbourne gegen die Nummer 177 der Rangliste 6:1,6:4,6:2. Der 34-Jährige steht damit zum 15. Mal bei den Australian Open in der dritten Runde. Den Titel holte Nadal dort bisher nur 2009.
Sollte er in diesem Jahr triumphieren, wäre er der Profi mit den meisten Grand-Slam-Siegen bei den Herren. Bisher haben Nadal und der in diesem Jahr fehlende Roger Federer je 20 Majors gewonnen.
Der in Saudi-Arabien geborene Mmoh trug zwar seinen Teil zu einer phasenweise unterhaltsamen Partie auf dem gut besetzten Centre Court bei, ernsthaft testen konnte er Nadal aber nicht. Nach weniger als zwei Stunden hatte der Mallorquiner seine Pflicht erfüllt, der Rücken schien ihm dabei keine allzu großen Probleme zu bereiten.
Nadal ließ sich nicht von Rüpel-Fan stören
"Ich hatte ein gutes Gefühl", sagte Nadal, der sich mit Youtube-Videos auf seinen Gegner vorbereitet hatte. Mmoh hatte sich seinen Platz im Hauptfeld in der Qualifikation Mitte Jänner in Doha gesichert, musste nach seiner Einreise in Australien nach positiven Corona-Fällen auf seinem Flug aber in eine Quarantäne.
Nadal ließ sich bei seinem souveränen Sieg auch von einem weiblichen Fan nicht stören. Die offenbar nicht mehr ganz nüchterne Dame rief erst dazwischen, zeigte dann den Mittelfinger - und wurde schließlich aus der Rod-Laver-Arena gebracht. "Ich habe sie nicht gekannt, und ehrlicherweise will ich sie auch nicht kennenlernen", feixte Nadal im Siegerinterview auf dem Platz. Schon während der Partie hatte er entspannt reagiert, gelacht und ein bisschen den Tennisball mit dem Fuß jongliert.
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Kurz vor Nadal, der nun gegen den Briten Cameron Norrie spielt, hatte Daniil Medwedew seinen Arbeitstag beendet. Der Russe siegte an seinem 25. Geburtstag gegen Roberto Carballes Baena 6:2,7:5,6:1. Für Medwedew war es der 16. Sieg in Serie. Letztmals hatte er Ende Oktober in Wien eine Partie verloren, seither gewann er das Masters-1000-Turnier in Paris, die ATP-Finals in London und den ATP-Cup mit Russland. Der nächste, der den Lauf des US-Open-Finalisten von 2019 zu stoppen versucht, ist der Serbe Filip Krajinovic.
Tsitsipas müht sich weiter
Hart zu kämpfen hatte der Grieche Stefanos Tsitsipas. Der Halbfinalist von 2019 siegte gegen den Australier Thanasi Kokkinakis nach 4:32 Stunden 6:7 (5),6:4,6:1,6:7 (5),6:4, nachdem er im vierten Satz bereits einen Matchball vergeben hatte. Rekordmann Feliciano Lopez, der in Melbourne sein 75. Grand-Slam-Turnier ohne Unterbrechung bestreitet, gewann gegen den an Nummer 31 gereihten Italiener Lorenzo Sonego mit 5:7,3:6,6:3,7:5,6:4.
Seit den French Open 2002 hat der 39-jährige Lopez bei keinem der vier großen Turniere gefehlt. 2001 trat er in Paris erstmals bei einem Grand Slam an. Die Weltrangliste führt Lopez an der 65. Stelle, seine beste Platzierung war Rang 12. Sieben Titel hat der Iberer seit Beginn seiner Profi-Karriere 1997 gewonnen und ein Preisgeld von rund 17,6 Millionen Dollar verdient.
Mittlerweile spielt Lopez im vierten Jahrzehnt Tennis, arbeitet aber auch bereits als Turnierdirektor in Madrid. Sein Gegner in der dritten Runde ist der 16 Jahre jüngere Russe Andrej Rublew. Lopez' 17-jähriger Landsmann Carlos Alcaraz, der als eines der größten Talente im Tennissport gilt, verlor gegen den Schweden Mikael Ymer mit 6:2,4:6,4:6,6:7 (5). Dominik Thiem greift wieder am Freitag (nicht vor 9.00 Uhr MEZ) ins Geschehen ein, der Niederösterreicher trifft auf den Australier Nick Kyrgios.
Titelverteidigerin Kenin schon ausgeschieden
Bei den Damen sind die Australian Open für Titelverteidigerin Sofia Kenin bereits nach der zweiten Runde beendet. Die US-Amerikanerin musste sich am Donnerstag der Estin Kaia Kanepi 3:6,2:6 geschlagen geben. Die 35-jährige Kanepi, Nummer 65 der Welt, ließ der 22-jährigen Kenin in 64 Minuten keine Chance. Die Estin wehrte alle Breakbälle ab, außerdem gelangen ihr zehn Asse.
Eine Runde weiter ist die topgesetzte Australierin Barty mit einem 6:1,7:6(7) über ihre Landsfrau Daria Gavrilova. Für die 16-jährige US-Amerikanerin Coco Gauff, die jüngste Spielerin im Hauptbewerb, kam gegen die als Nummer fünf gesetzte Ukrainerin Elena Switolina mit 4:6,3:6 das Aus.
Niederlagen im Doppel gab es für zwei Österreicher. Oliver Marach verlor mit dem Niederländer Robin Haase gegen die serbisch-norwegische Paarung Miomir Kecmanovic/Casper Ruud 6:3,1:6,0:6, Tristan Samuel Weissborn zog mit dem Slowaken Andrej Martin gegen die Kanadier Vasek Pospisil/Denis Shapovalov mit 3:6,6:7 (3) den Kürzeren.
Philipp Oswald hingegen überstand mit dem Neuseeländer Marcus Daniell durch ein 6:4,6:2 über die Franzosen Gilles Simon/Adrian Mannarino die Auftaktrunde, nächste Gegner sind Dominik Koepfer/Tennys Sandgren (GER/USA). Die Partie Lloyd Harris/Julian Knowle (RSA/AUT) - Nick Kyrgios/Thanasi Kokkinakis (AUS) wurde verschoben.