Ukraine-Krise

Zwölf Tote nach Raketenangriff auf Winnyzja in Westukraine

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Bei einem russischen Raketenangriff sind im Zentrum der westukrainischen Großstadt Winnyzja laut Behördenangaben mindestens zwölf Menschen, darunter ein Kind, Menschen getötet worden.

Ein Verwaltungsgebäude und Wohngebäude seien getroffen worden, teilt Polizeichef Ihor Klimenko mit. Drei russische Raketen sind nach Angaben des Rettungsdienstes auf das Zentrum der Stadt niedergegangen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reagierte umgehend: "Was ist das, wenn nicht ein offener terroristischer Akt?", schrieb er im Nachrichtendienst Telegram. Russland töte jeden Tag Zivilisten und greife mit Raketen zivile Objekte an, in denen sich keine Soldaten aufhielten. "Unmenschen. Mörderstaat. Terrorstaat", schrieb Selenskyj. Russland betont seit dem Einmarsch in die Ukraine Ende Februar immer wieder, im Nachbarland nur militärische Ziele anzugreifen - auch wenn die vielen zivilen Opfer mittlerweile offensichtlich sind.

Auch die südukrainische Hafenstadt Mykolajiw wurde in der Nacht erneut mit Raketen beschossen. Von den insgesamt neun Raketen seien etwa ein Hotel und mindestens eine Schule getroffen worden. Die Behörden sprachen von einem Verletzten. Im ostukrainischen Donezker Gebiet wurden derweil die Aufräumarbeiten in Tschassiw Jar beendet, wo am vergangenen Samstag ein Wohnhaus zerstört wurde. Seitdem wurden den Behörden zufolge insgesamt 48 Leichen geborgen.

Auch im Osten der Ukraine setzten dagegen russische Truppen ihren Vormarsch fort. Ziel war die Stadt Kramatorsk im Donbass. Raketen seien im Industriegebiet der Stadt eingeschlagen, schrieb Bürgermeister Olexandr Hontscharenko auf Facebook. In einigen Teilen der Stadt sei der Strom ausgefallen. Kramatorsk liegt in der Region Donezk, die zusammen mit der Region Luhansk den von Industrie geprägten Donbass bildet. Nach der erklärten Einnahme von Luhansk konzentriert Russland seine Offensive nun auf Donezk.

Die ukrainische Armee treibt unterdessen nach eigenen Angaben ihre Offensive gegen die von Russland besetzten Gebiete im Süden des Landes voran. Zwei Straßenkontrollen und ein Landeplatz seien angriffen worden, teilten Regierungsvertreter am Donnerstag mit. Bei den Vorstößen auf Nowa Kachowka in der Region Cherson seien 13 "Besatzer" getötet worden, zitierte der Sprecher der Regionalverwaltung Odessa, Serhij Bratschuk, den militärischen Stab im Süden der Ukraine. Von russischer Seite war zunächst keine Stellungnahme zu den Angaben zu erhalten.

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