USA erhöhen Druck auf UN-Vetomächte China und Russland.
Auf Antrag der USA und Japans ist der UN-Sicherheitsrat für Freitag 21.00 Uhr MESZ zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen worden. Die USA erhöhten den Druck auf die UN-Vetomächte China und Russland, ihre Einflussmöglichkeiten auf Nordkorea zu nutzen.
Allen Warnungen zum Trotz hatte Nordkorea am Freitag eine Mittelstreckenrakete abgefeuert und damit erneut Furcht vor einen Angriff auf den US-Stützpunkt Guam im Pazifik geschürt. Die Rakete, die wohl weiter flog als alle bisher gezündeten Geschosse, flog über den Norden Japans hinweg und stürzte nach Angaben Tokios in den Pazifik.
"China liefert das meiste Öl nach Nordkorea. Russland ist der größte Arbeitgeber von nordkoreanischen Zwangsarbeitern", erklärte US-Außenminister Rex Tillerson. Peking und Moskau müssten durch "eigenes direktes Handeln" deutlich machen, dass sie diese "rücksichtslosen Raketentests" Nordkoreas nicht tolerierten.
Der Kreml erklärte nach einem Telefonat von Russlands Staatschef Wladimir Putin mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron, beide sähen in direkten Gesprächen mit Pjöngjang den einzigen Ausweg aus der Krise. Es sei "nicht hinnehmbar, eine Eskalation der Spannungen zu erlauben",
Als Reaktion auf den sechsten und bisher gewaltigsten Atomwaffentest Nordkoreas vom 3. September hatte der UN-Sicherheitsrat am Montag ein achtes Sanktionspaket gegen Pjöngjang beschlossen. Dieses beinhaltet unter anderem ein Verbot von Textilimporten aus Nordkorea, ein Gasembargo sowie Beschränkungen bei Öllieferungen.
China wies die US-Forderung nach einem strikteren Vorgehen gegen seinen Verbündeten zurück. Der Kern des Problems sei der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA - nicht China sei das Land, das für eine Verschärfung der Spannungen sorge, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking.