Flüchtlinge

Ungarn schickt 3.000 Polizisten an Südgrenze

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Der Andrang sei laut Orbans Sicherheitsberater weiter "unermesslich groß".

Ungarn verstärkt einmal mehr den Schutz seiner EU-Außengrenze zu Serbien. Dafür sollen 3.000 zusätzliche Polizisten angeworben werden, wie der Sicherheitsberater des ungarischen Premiers Viktor Orban, György Bakondi, am Mittwoch im staatlichen Rundfunk ankündigte.

Der Andrang von Flüchtlingen aus Afrika und Asien in Richtung Ungarn sei weiterhin "unermesslich groß", erklärte Bakondi. Pro Tag würden durchschnittlich 100 Flüchtlinge versuchen illegal nach Ungarn einzureisen und dabei von der Polizei festgesetzt werden.

Gesetzesverschärfung

Ungarn hat erst kürzlich eine Gesetzesverschärfung beschlossen, wonach alle Migranten, die weniger als acht Kilometer von der Grenze entfernt aufgegriffen werden, ohne Asylverfahren wieder nach Serbien zurückgebracht werden. Menschenrechtsorganisationen sehen darin völkerrechtswidrige Push-Backs.

Die ungarische Regierung argumentiert hingegen, die Menschen könnten an den Transitzonen einen Antrag auf internationalen Schutz stellen. Dort werden täglich jedoch nur rund 30 Anträge akzeptiert. Seit einigen Wochen unterstützen österreichische Beamten ihre ungarischen Kollegen beim Grenzschutz.

1.237 Asylwerber in Flüchtlingslagern

Da offiziell keine Flüchtlinge mehr nach Ungarn einreisen, sind offizielle Zahlen zu Migranten im Land schwer zu bekommen. Wie das ungarische Helsinki Komitee auf APA-Anfrage mitteilte, hielten sich mit Stichtag 25. Juli insgesamt 1.237 Asylwerber in ungarischen Flüchtlingslagern auf, gut die Hälfte davon in geschlossenen Lagern.

Täglich dürften jedoch mehr als 100 Schutzsuchende durch Ungarn reisen, ohne von der Polizei aufgegriffen zu werden, wie aus Zahlen des UN-Flüchtlingshochkommissariats hervorgeht. Diese zeigen allein für August täglich zwischen 100 und 200 Ankünfte von Flüchtlingen aus Ungarn in Österreich.

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