Medien spotten über tolle Nachrichten für alternde Regierungsmitarbeiter.
Der US-Bundesstaat Virginia schreibt rote Zahlen, hat aber Geld genug für eine kleine blaue Pille. Wie "The Examiner" berichtete, sollen Staatsbedienstete das Erektionsmittel Viagra weiter kostenlos auf Rezept erhalten, während in anderen wichtigen Bereichen des jüngsten Budgets der Rotstift angesetzt wurde.
"Viva Viagra"
Um eine Vier-Milliarden-Dollar-Lücke
(2,91 Mrd. Euro) im Haushalt zu schließen, gab es Kürzungen bei der Bildung
und Gesundheitsfürsorge - Vorstöße zur Streichung der Mittel für Viagra
scheiterten jedoch. "Großartige Nachricht für alternde
Regierungsmitarbeiter", schrieb der "Examiner", und auch
Blogger spöttelten "Viva Viagra" - das stammt aus einem
amerikanischen TV-Werbespot für das Mittel.
Virginia steht nach Angaben des Blattes nicht ganz alleine da: Auch in Maryland und der Bundeshauptstadt Washington wird Bediensteten eine Krankenversicherung angeboten, die ebenfalls Aufwendungen für die blaue Pille und andere ähnliche Medikamente gegen Erektionsstörungen abdeckt.
Nicht unbegrenzt
Der "Examiner" wollte herausfinden,
welche Kongressabgeordneten sich für die Abgabe von Viagra auf Kosten der
Steuerzahler stark gemacht hätten - "aber die meisten antworteten
nicht auf Telefonanrufe". Ein Trost für alle Empörten: Auch
Staatsbedienstete können das Mittel nicht unbegrenzt kostenlos schlucken. In
Maryland etwa gibt es maximal alle drei Monate 18 Pillen auf Rezept, und
auch in Virginia ist die Ausgabe beschränkt.