US-Notenbank hebt wie erwartet Leitzins um 0,5 Punkte auf 0,75 bis 1 Prozent an.
Angesichts rasant steigender Preise hat die US-Notenbank Federal Reserve den Leitzins so stark angehoben wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell beschlossen am Mittwoch einstimmig eine Erhöhung um einen halben Prozentpunkt auf die neue Spanne von 0,75 bis 1 Prozent. Experten hatten mit diesem aggressiven Schritt gerechnet, nachdem die Notenbank die Zinswende im März mit einer Erhöhung um einen Viertel Prozentpunkt eingeleitet hatte.
Inflation in USA bei 8,5 Prozent
Für die kommenden Monate erwarten Experten eine Serie weiterer kräftiger Anhebungen. Die Inflationsrate in den USA hat im März mit 8,5 Prozent den höchsten Stand seit über 40 Jahren erreicht. Dadurch wird die Kaufkraft der Verbraucher geschmälert, womit eine gefährliche Lohn-Preisspirale in Gang kommen kann. Die Fed steht daher unter Zugzwang, die Zügel weiter kräftig anzuziehen.
Zudem beschlossen die Währungshüter in Washington, die in der Corona-Krise durch massive Anleihenkäufe auf fast neun Billionen Dollar angewachsene Fed-Bilanz ab Juni schrittweise einzudampfen. Damit wird den Finanzmärkten Liquidität entzogen.