Obama verliert Senat

US-Wahl LIVE: Debakel für Obamas Demokraten

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Midterm-Elections in den USA: Republikaner feiern Senats-Triumph.

Die Demokraten von US-Präsident Barack Obama  verloren ihre Mehrheit im Senat. Bei den Midterm-Wahlen gelang Dienstag den Republikanern die erwartete Machtübernahme. Damit verfügt die "Grand Old Party" (GOP) über die Kontrolle beider Parlamentskammern. Die Demokraten müssen ein veritables Wahl-Debakel verdauen. Und Obama wurde zur "lahmen Ente": Der Kongress kann ab Jänner seine Politik komplett blockieren. 

 

+++ Wir berichten hier LIVE aus den USA +++



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 05:32

CNN: Republikaner übernehmen die Macht im Senat

Das Desaster für die Demokraten ist perfekt: Die Republikaner rangen Obamas Partei die nötigen sechs Sitze ab und übernehmen die Macht im 100-köpfigen Senat. Thom Tillis (R) bezwang in North Carolina Senatorin Kay Hagan und drückte die GOP über die Ziellinie. Mitch McConnell wird im Jänner Harry Reid als Senats-Führer ablösen. Ein "Blutbad" ("Huffington Post") gab es auch bei den Gouverneurs-Wahlen: In Florida etwa unterlag Charlie Crist gegen Amtsinhaber Rick Scott.

 05:16

Republikaner brauchen nur noch einen Sitz für Senatsmehrheit: Die US-Republikaner müssen den Demokraten bei den Kongresswahlen nur noch einen Sitz abnehmen, um die Mehrheit im Senat zu gewinnen. Mit Arkansas, Colorado, Montana, South Dakota und West Virginia gewannen sie am Dienstagabend (Ortszeit) bereits fünf der sechs benötigten Sitze hinzu, wie mehrerer US-Sender auf der Basis von Hochrechnungen berichteten. Auch wenn die Demokraten ihre Senatsmehrheit bereits in der Wahlnacht verlieren sollten, wird die endgültige Sitzverteilung wegen eines sogenannten "toten Rennens" in Louisiana allerdings erst nach einer Stichwahl am 6. Dezember feststehen. Sollten die Republikaner beide Kammern des Kongresses kontrollieren, würde das Regieren für Präsident Barack Obama noch schwieriger.

 04:50

Demokraten steuern auf Debakel zu

Bei der Kongresswahl in den USA bahnt sich wie erwartet ein Debakel für US-Präsident Barack Obama an. Die Republikaner erzielten wichtige Etappensiege gegen die Demokraten. Sie konnten Hochrechnungen zufolge die Senatssitze in den Staaten Arkansas, West Virginia, South Dakota, Montana und Colorado hinzugewinnen und kamen damit ihrem Ziel zum Greifen nahe, auch die Mehrheit im Senat zu erobern. Ein Zuwachs von insgesamt sechs Sitzen ist dafür nötig.

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Die Huffington Post nahm sich kein Blatt vor den Mund...

Ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus konnten die Republikaner laut Hochrechnungen des TV-Senders NBC zudem sogar ausbauen. Die Handlungsfähigkeit von Präsident Barack Obama in den beiden restlichen Jahren seiner letzten Amtszeit würde noch stärker eingeschränkt, sollten seine Demokraten die Mehrheit im Senat verlieren. 36 der 100 Senatorensitze, alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus und 36 Gouverneure standen zur Wahl. Im Repräsentantenhaus konnten die Republikaner ihre Mehrheit von derzeit 233 Mandaten laut Hochrechnungen des TV-Senders NBC auf 234 bis 250 Sitze ausbauen.

 04:31

Republikaner gewinnen auch Senatssitz in Colorado: Die US-Republikaner haben auch den besonders stark umkämpften Senatssitz im Bundesstaat Colorado gewonnen. Die TV Sender NBC und Fox News berichteten, der Herausforderer Cory Gardner habe sich knapp gegen den bisherigen Senator der Demokraten, Mark Udall, durchgesetzt. Damit haben die Republikaner - gesetzt den Fall, sie verlieren keinen der von ihnen gehaltenen Senatssitze - den Demokraten bereits fünf der nötigen sechs Mandate abgenommen, um nach dem Repräsentantenhaus auch die Mehrheit im Senat zu übernehmen.

 04:13

Nur mehr zwei Sitze....

In Montana entrissen die Konservativen den Demokraten den nächsten Senats-Sitz: Steve Daines ließ Amanda Curtis keine Chance. Die GOP muss Obamas Partei nun nur mehr zwei Sitze abnehmen zur Kontrolle des Senats. Und danach sieht es nach Exit Polls aus: Sowohl in Colorado als auch in Iowa führen die Republikaner-Kandidaten deutlich, gute Chancen gibt es auch in Alaska.

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Stand der Senatswahlschlacht

 04:03

Totes Rennen in Louisiana

Wegen eines sogenannten "toten Rennens" im US-Bundesstaat Louisiana wird das endgültige Ergebnis der Senatswahlen frühestens am 6. Dezember feststehen. Da laut Hochrechnungen keiner der Kandidaten die notwendige absolute Mehrheit erreichte, muss es dort am 6. Dezember eine Stichwahl geben. Weder der Republikaner Bill Cassidy noch die amtierende demokratische Senatorin Mary Landrieu oder einer der sechs anderen Kandidaten kamen auf die erforderliche Zahl der Stimmen, wie die TV-Sender Fox News, ABC und NBC berichteten.

 03:44

Demokraten behalten Senatssitz in New Hampshire: Erstes Aufatmen bei den US-Demokraten: Bei der Kongresswahl im US-Bundesstaat New Hampshire haben sie ihren Senatssitz verteidigt. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen gewann die amtierende Senatorin Jeanne Shaheen gegen ihren republikanischen Herausforderer Scott Brown, wie die TV-Sender NBC und ABC berichteten.

 03:23

Obama lädt Kongress-Führer ins White House ein

Barack Obama scheint sich mit der abzeichnenden Schlappe der Demokraten bei den Midterm-Wahlen bereits abzufinden - und versucht offenbar einen Neustart, um als "lahme Ente" in seinen verbleibenden zwei Amtsjahren doch noch etwas erreichen zu können. Der US-Präsident lud Kongress-Führer beider Parteien am Freitag zu Gesprächen ins White House ein. Es ist ein Geste des guten Willens, um mögliche Kompromisse zu finden. Mit rund der Hälfte der Midterm-Rennen praktisch gelaufen, sieht die "New York Times" nur mehr eine 13-prozentige Chance für die Demokraten, den Senat halten zu können.

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Obama: Verdaut Demokraten-Schlappe

 03:11

Republikaner gewinnen auch in South Dakota Senatssitz dazu: Bei den US-Kongresswahlen haben die Republikaner den Demokraten einen weiteren Sitz im Senat abgenommen. Ihr Kandidat Mike Rounds entschied die Wahl im Bundesstaat South Dakota für sich, wie die Fernsehsender CNN und Fox News berichteten. Der langjährige demokratische Amtsinhaber Tim Johnson war nicht erneut angetreten. Der Countdown zur Machtübernahme der Republikaner im Senat tickt: Die GOP muss nur mehr drei Sitze aufholen.

 02:30

Republikaner holen nächsten Senatssitz auf

Knall-Effekt in Arkansas, dem Heimatstaat von Ex-Präsidenten Bill Clinton: Tom Cotton (R) rang Demokraten-Senator Mark Pryor nieder. Der Kriegsveteran wird mit 37 Jahren zum jüngsten Senator des 100-köpfigen Kongress-Oberhauses. Bill Clinton konnte durch Wahlkampfauftritte Arkansas für die "Dems" nicht retten. Die Republikaner müssen den Demokraten nun nur mehr vier Sitze entreißen, um die Kontrolle im Senat zu erringen.

 02:22

Prognose: Republikaner erringen Mehrheit im Repräsentantenhaus

Der Sender NBC prognostiziert, dass die "Grand Old Party" (GOP) die Kontrolle über das Repräsentantenhaus behalten wird. Die Republikaner kontrollieren das Unterhaus seit 2010, sie dürften laut Umfragen ihre Mehrheit bei den jetzigen Wahlen am Dienstag ausbauen. "Speaker" bleibt der Republikaner John Boehner.

 02:06

Alle Augen richten sich in der frühen Phase der Stimmenauszählung auf den kleinen Neuenglandstaat New Hampshire: Ein Sieg von Scott Brown (R) gegen Jeanne Shaheen (D) hätte auf einen Republikaner-Erdrutsch hingedeutet. Doch laut Exit Polls liegt die Demokratin mit 52 zu 48 Prozent voran, Obamas Demokraten könnten den Staat halten. Auch in North Carolina liegt ein Sieg der Demokraten weiter in Reichweite. Bei den Rennen in den neun umkämpftesten US-Saaten gibt es bisher noch keine großen Überraschungen. Ein taffer Abend für die Demokraten – aber bisher kein Polit-Waterloo.

 01:31

Republikaner ringen Demokraten ersten Senats-Sitz ab

Die Republikaner haben den Demokraten den ersten Senats-Sitz abgerungen: Shelley Moore Capito (R) gewann in West Virginia gegen Natalie Tennant (D). Sie wird die erste Senatorin in der Geschichte des ländlichen US-Staates. Die Republikaner müssen insgesamt sechs Sitze aufholen, um die Kontrolle des Senats zu übernehmen. Nach Capitos Sieg sind es jetzt nur mehr fünf.

 01:00

Erster Sieger: Mitch McConnell wiedergewählt

Nun haben alle Wahllokale in Kentucky geschlossen. Der Sender CNN prognostiziert aufgrund von Umfragedaten einen Sieg des amtierenden Senators Mitch McConnell. Seine demokratische Gegnerin Alison Lundergan Grimes hatte keine Chance. McConnell ist derzeit Minderheitsführer der Republikaner im Senat, er könnte bei einer GOP-Übernahme Nr. 1 werden.

Gute Nachrichten für die Demokraten kommen jedoch aus dem Staat Georgia: Exit Polls deuten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Demokratin Michelle Nunn und David Perdue hin. Ein Sieg der Demokraten in Georgia würde den GOP-Schachtplan durcheinanderwirbeln.

 00:36

Umfragedaten der Exit Polls zeigen ein Echo der "One Percent, 99 Percent"-Debatte: 63 Prozent der Befragten fanden, dass das gegenwärtige Wirtschaftssystem die Wohlhabenden bevorzuge. Nur 32 Prozent waren der Ansicht, dass die Wirtschaft für alle Amerikaner fair sei. Die Wirtschaft war für 56 Prozent des wichtigste Anliegen - die zuletzt die Medien dominierende Ebola-Seuche und der ISIS-Terrror spielten nur eine Nebenrolle. Wie Bill Clinton einst sagte: "It´s the economy, stupid!"

 00:06

Erste Wahllokale haben geschossen in Kentucky und Indiana. Alle Augen richten sich auf Kentucky: Mitch McConnell muss dort seine eigene Wiederwahl schaffen. Der Republikaner würde dann bei einer Machtübernahme seiner Partei neuer Senatsführer. Mit einem Prozent der Stimmen ausgezählt führte McConnell mit 66 %. Bei seiner Stimmabgabe drückte ein Wähler mit einer "Foto-Bombe" seine Unzufriedenheit aus.

 23:49

"Exit Polls": Wähler sind sauer - auf alle...

Bei Befragungen von Wählern nach der Stimmabgabe ("Exit Polls") wird der große politische Frust der Amerikaner deutlich - mit Präsidenten Barack Obama und den Demokraten, aber auch den Republikanern. 60 Prozent der Wähler sind unzufrieden oder gar wütend auf Obamas Politik. Die gleiche schlechte Meinung hat das Wahlvolk aber auch von den Republikanern. Nur die Hälfte der Bürger ist zufrieden mit der Politik der Demokraten. Am schlechtesten jedoch ist das Ansehen des Kongresses: 80 Prozent sind mit der Arbeit des US-Parlaments unzufrieden.

 23:00

Obama beginnt schon vor ersten Ergebnissen mit Schadensbegrenzungen...

Der US-Präsident schob bereits vor der Stimmenauszählung die Schuld für die drohende Schlappe in einem Radio-Interview einer unglücklichen Konstellation von zur Wahl stehender US-Staaten beim Rennen um die Mehrheit im Senat in die Schuhe. "Das ist schlimmstmögliche Gruppe von Staaten seit Dwight Eisenhower", meinte Obama. Was er damit sagen wollte: Seine Demokraten-Partei wäre von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Die meisten der am Dienstag gewählten Senatorensitze wären in US-Staaten, wo es die "Dems" traditionell schwer haben, so Obama. Die Aussagen führten prompt zur Verwunderung. Obama wird oft kritisiert, dass er allen anderen gerne die Schuld in die Schuhe schiebt für Rückschläge.

 22:56

Erste Berichte von Wahlunregelmäßigkeiten

Amerika und dein traditionelles Wahlchaos: Jetzt wurden bei den laufenden Midterm-Wahlen Probleme aus den Staaten Georgia und Connecticut Probleme gemeldet. Tausende Wähler beschwerten sich in Georgia, dass die Website mit Informationen über Wahllokale und Wählerregistrierungen nicht erreichbar war. In Hartford (Connecticut) will Gouverneur Dan Malloy die Wahllokale länger offen halten, da es zu Verzögerungen kam.

 22:49

Alaska entscheidet heute über die Freigabe von Marihuana. Es dürfte knapp werden - in Umfragen hatte sich bisher kein klarer Trend abgezeichnet.

 21:40

In Florida zeichnet sich laut der Nachrichtenagentur Reuters zwischen dem Republikaner Rick Scott und seinem demokratischen Gegner Charlie Christ ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Amtsinhaber Scott zeigte sich am Wahltag schweigsam, meinte nur: "Wir werden gewinnen." Herausforderer Christ war besserer Laune: "Ich habe ein gutes Gefühl."

In 36 der 50 Bundesstaaten werden heute die Gouverneure bestimmt. Die Abgeordneten werden dabei direkt vom Volk gewählt, nicht über ihre Parteien. Außerdem finden Referenden über Themen wie die Legalisierung von Marihuana statt.

 19:59

Fast jeder dritte Wahlberechtigte hat seine Stimme bereits vor dem heutigen Wahltermin abgegeben - per Briefwahl. Trotzdem gab es in den Bundesstaaten, in denen es eng werden könnte, bis zuletzt Aufrufe beider Parteien, zur Wahl zu gehen.

 Ein bißchen Show muss sein

Der demokratische Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, nimmt ein Bad in der Menge seiner Fans. Cuomo gab am Vormittag seine Stimme in der 10.000-Seelen-Gemeinde Mount Kisco ab.

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 17:27

In New York wird bereits gewählt. Der Andrang hält sich - wie auf dem Foto aus dem Stadtteil Brooklyn - eher in Grenzen.

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 Händler an US-Börsen warten gespannt

Die US-Börsen an der Wall Street zeigten sich zur Eröffnung wenig verändert. Händlern zufolge könnte der Dow Jones auf neue Rekordhöhen klettern, sollten die Republikaner die Macht im Kongress deutlich übernehmen.

 15:56

Das Kräfteverhältnis zwischen Demokraten und Republikanern:

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 14:49

Viele US-Bürger sind unzufrieden

Die Unzufriedenheit mit Obama hat mehrere Ursachen. Da ist zum einen die Gesundheitsreform, die er in den ersten beiden Jahren seiner Präsidentschaft durchdrückte, als der Kongress noch vollständig in demokratischer Hand war. Viele Amerikaner sind auch skeptisch, ob die Erholung der Wirtschaft von der jahrelangen Krise und damit am Arbeitsmarkt nachhaltig sein wird. Obama wird aber auch vorgeworfen, in der Ebola-Krise zu langsam gehandelt zu haben und außenpolitisch zu unentschieden zu agieren.

 13:38

High-Tech-Wahl...

Ein Wahlhelfer programmiert das Voting-Terminal in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina:

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(c) Reuters

Traditionell nutzen viele Wähler die Zwischenwahlen als Gelegenheit, dem Präsidenten einen Denkzettel zu verpassen. Das dürfte Obama nicht anders ergehen. Er ist so unbeliebt, dass viele Kandidaten seiner Partei im Wahlkampf bewusst auf die Unterstützung des einstigen Hoffnungsträgers verzichteten, aus Angst, Anhänger zu verprellen.

 13:22

So funktioniert das politische System in den USA

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 12:46

Die ersten Bilder...

...im Morgengrauen stehen hier die Bewohner von Vienna im US-Bundesstaat Virginia an und warten auf die Öffnung des Wahllokals:

waehler.jpg © EPA

(c) epa

 12:19

Für Obama wird das Regieren schwer...

Als sicher gilt, dass die Republikaner ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus halten oder gar ausbauen können. Sollten sie heute auch den Senat holen, wäre der Kongress erstmals seit acht Jahren vollständig in republikanischer Hand. Für Obama würde dann das Regieren erheblich schwieriger. Erste Ergebnisse dürfte es nach Mittwochfrüh um 01.00 MEZ geben.

+++ Wir berichten die ganze Nacht LIVE aus unserem Büro in New York +++

 10:10

Rekord-Wahlkampf

In der teuersten US-Kongresswahl aller Zeiten mischten sich die Kandidaten bis zur letzten Minute unter die Bevölkerung, auch um mögliche Nicht-Wähler zu mobilisieren. Nach Berechnungen des unabhängigen Center for Responsive Politics verursachte der Wahlkampf aller Kandidaten Kosten in Höhe von rund 3,67 Milliarden Dollar (2,94 Mrd. Euro). Da die Amerikaner neben den Wahlen zum Senat in allen 50 US-Staaten aufgerufen sind, ihre Abgeordneten zu wählen, warben die Gegner landesweit mit Auftritten, TV-Werbung und Anzeigen für Stimmen.