Finale mit zwei Präsidenten

Clinton beendet Wahlkampagne mit Obama

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Auch Trump besucht umkämpften Swing State und wirbt um weibliche Wähler.

Hillary Clinton hat zum großen Wahlkampffinale am kommenden Montag in Philadelphia ein politisches Staraufgebot mit Präsident Barack Obama an der Spitze geplant. Bei der Kundgebung an historischer Stätte wird auch Ehemann und Ex-Präsident Bill Clinton dabei sein. Zudem stehen Tochter Chelsea und First Lady Michelle Obama auf der Bühne, wie das Clinton-Lager am Donnerstag mitteilte.

Philadelphia, Hauptstadt des Bundesstaates Pennsylvania, ist eine der geschichtsträchtigsten Städte in den USA. Dort wurde 1787 die Unabhängigkeitserklärung verkündet und die Verfassung beschlossen.

Der Bundesstaat Pennsylvania ist hart umkämpft. Der liberalen Hauptstadt Philadelphia stehen sehr konservative ländliche Regionen gegenüber, häufig von deutschen Einwanderern besiedelt. Darunter sind auch streng gläubige, erzkonservative Christen.

Heißes Wahl-Finish

Das Wahlkampfrennen zwischen Clinton und Donald Trump hat sich kurz vor dem Wahltermin am 8. November verschärft. Nach einer vergleichsweise klaren Führung haben sich die Umfragewerte für Clinton zuletzt eingetrübt. Meinungsforscher führen das weniger auf Clintons neu aufgeflammte E-Mail-Affäre zurück, als auf die Tatsache, dass Trump zumindest große Teile des zerstrittene Lagers der Republikaner noch von seiner umstrittenen Kandidatur überzeugen konnte.

Trump will kurz vor der US-Präsidentschaftswahl verstärkt um die Stimmen weiblicher Wähler kämpfen. Seine Ehefrau Melania sollte am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) in Philadelphia ihren ersten Solo-Wahlkampfauftritt absolvieren. Auch seine Tochter Ivanka Trump und Schwiegertochter Lara Trump hatten Auftritte geplant.

Trump bei Wählerinnen deutlich hinten

Jüngste Umfragen hatten gezeigt, dass Trump bei den Wählerinnen deutlich hinter der Demokratin Hillary Clinton zurückliegt. Dies gilt besonders für Frauen aus höheren Bildungsschichten, bei denen gewöhnlich eine hohe Wahlbeteiligung gemessen wird. Trump konzentrierte die Auftritte seines weiblichen Wahlkampfteams vor allem auf bessere Gegenden am Rand von Großstädten.

Trump fiel zuletzt durch eine Strategieänderung im eigenen Auftritt auf. Er wolle sich bis zur Wahl auf seine Botschaft konzentrieren. "Bleib ruhig, Donald! Bleib fokussiert!", sagte er mit einem Hauch Selbstironie auf einer Wahlkundgebung. Seine Wahlkampfmanagerin Kellyanne Conway hatte die Devise ausgegeben.

Am Donnerstag hatten sich die Umfragen weiter angenähert. Clinton führt im Umfrageschnitt der Plattform RealClearPolitics noch mit 1,7 Prozentpunkten landesweit. Umkämpft bleibt weiterhin der Bundesstaat Florida, der mit 29 Wahlmännern eine zentrale Rolle spielt. Insgesamt braucht der Sieger 270 Wahlmänner.

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