Das syrische Regime spricht von einer "schamlosen Aggression".
Die US-Luftwaffe hat am Sonntag ein syrisches Kampfflugzeug abgeschossen. Die syrische Maschine sei sofort abgeschossen worden, nachdem sie im Norden Syriens Kämpfer der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) bombardiert habe, hieß es in einer in Washington veröffentlichten Erklärung der US-geführten Koalition.
Das aus kurdischen und arabischen Einheiten bestehende und von den USA unterstützte SDF-Bündnis bekämpft in der Region die Extremisten der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
Um 19.43 Uhr habe die syrische SU-22-Maschine Bomben in der Nähe von SDF-Kämpfern südlich von Tabqah (Tabkah) abgeworfen, hieß es weiter in der Erklärung. Gemäß den Regeln der "kollektiven Selbstverteidigung" der in der Allianz verbündeten Kräfte habe ein Jet der US-Luftwaffe das syrische Kampfflugzeug abgeschossen. Es habe sich um eine F/A-18E gehandelt.
"Schamlose Aggression"
Zuvor hatte das syrische Militär bereits der US-geführten Koalition vorgeworfen, eines seiner Kampfflugzeuge abgeschossen zu haben. Entgegen der US-Darstellung hieß es, die syrische Maschine sei in der Provinz Raqqa (Rakka) gegen den IS im Einsatz gewesen. Der Pilot der Maschine werde seit dieser "schamlosen Aggression" vermisst, berichtete die Staatsagentur Sana am Sonntagabend.
Die Koalition erklärte ihrerseits, zwei Stunden vor dem Abschuss hätten bereits regierungstreue Truppen SDF-Kämpfer südlich von Tabqah in der Ortschaft Ja'Din angegriffen. Die SDF-Kämpfer seien zum Rückzug aus der Ortschaft gezwungen worden, einige seien verletzt worden. Daraufhin habe die Koalition eingegriffen.
Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, erstmals überhaupt hätten sich syrische Regierungstruppen und die von den USA unterstützten kurdischen und arabischen Kräfte Gefechte geliefert. Die Kämpfe hätten in zwei Ortschaften 40 Kilometer südlich von Raqqa stattgefunden.