Rätsel um Datum

Vatikan-Hammer: Wird Konklave vorgezogen?

Der neue Papst könnte nun doch schon früher gewählt werden. 

Nach dem Tod von Papst Franziskus wählen 135 Kardinäle einen neuen Papst.  Gerätselt wird inzwischen über das Datum, an dem das Konklave zur Wahl des neuen Pontifex beginnen wird. Das Konklave muss zwischen 15 und 20 Tagen nach dem Tod des Papstes einberufen werden, also zwischen dem 6. und dem 10. Mai.

Sollten bereits vor dem 6. Mai alle Papst-Wähler in Rom eingetroffen sein, könnte der Beginn des Konklaves vorgezogen werden, verlautete es im Vatikan. 

23 lateinamerikanische Kardinäle wählen neuen Pontifex 

Unter den 135 Kardinälen unter 80 Jahren, die am Konklave zur Wahl des neuen Papstes teilnehmen, sind 23 Lateinamerikaner. 20 von ihnen wurden von Franziskus ernannt, drei noch von seinem Vorgänger Benedikt XVI. Die Lateinamerikaner können eine entscheidende Rolle bei der Wahl des an Ostermontag verstorbenen Franziskus spielen.

Brasilien ist mit sieben Kardinälen das am stärksten vertretene Land Südamerikas. Zwei von ihnen wurden von Benedikt XVI. ernannt: der 75-jährige Erzbischof von São Paulo, Odilo Scherer, und der 77-jährige João Braz de Aviz, der das Dikasterium für die Institute des geweihten Lebens leitet. Von Franziskus ernannt wurden der 74-jährige Erzbischof von Rio de Janeiro Orani João Tempesta, der 74-jährige Erzbischof von Manaus Leonardo Ulrich Steiner, der 65-jährige Erzbischof von Salvador Sérgio da Rocha, der 64-jährige Jaime Spengler an der Spitze der Erzdiözese Porto Alegre und der 57-jährige Paulo Cezar Costa, Erzbischof von Brasilia.

Vier Argentinier wurden von Franziskus ernannt

Vier Argentinier wurden von Franziskus ernannt, nämlich der 62-jährige Víctor Manuel Fernández, der das Glaubenskongregationsbüro leitet, der 66-jährige Angel Sixto Rossi, Erzbischof von Córdoba, der 72-jährige Vicente Bokalic Iglic von Santiago del Estero und der 77-jährige emeritierte Erzbischof von Buenos Aires, Mario Aurelio Poli.

Die anderen sechs südamerikanischen Kardinäle im Konklave stammen aus Uruguay, Paraguay, Peru, Kolumbien und Ecuador. Mexiko hat zwei Kardinäle im Konklave: den 75-jährigen Erzbischof und Primas von Mexiko Carlos Aguiar Retes, der von Franziskus ernannt wurde, und den 74-jährigen Erzbischof von Guadalajara Francisco Robles Ortega, der von Benedikt XVI. ausgewählt wurde. Aus Mittelamerika und der Karibik sind dagegen vier Kardinäle im Konklave, die alle von Franziskus ernannt wurden.

Die Papst-Wähler stammen aus 65 Ländern und fünf Kontinenten. Die Zusammensetzung des Kardinalskollegiums spiegelt die Vision Franziskus' einer globalen Kirche, die immer weniger eurozentrisch und westlich orientiert ist wider. Während seines Pontifikats hat Papst Franziskus 163 Kardinäle ernannt, 133 von ihnen waren zum Zeitpunkt ihrer Ernennung Papst-Wähler.

Die Quote von 135 Wahlmännern übersteigt bei weitem die von Paul VI. in der apostolischen Konstitution Romano Pontifici Eligendo (1. Oktober 1975) festgelegte und von Johannes Paul II. in Universi Dominici Gregis (22. Februar 1996) bestätigte Höchstgrenze von 120. Franziskus hielt sich nicht an die Höchstgrenze und ernannte zusätzliche Kardinäle. 23 der aktuellen Papst-Wähler wurden noch von Benedikt XVI. und fünf von Papst Johannes Paul II. kreiert.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten