Reporterin erfand Story

Vergewaltigung erfunden: Millionenstrafe

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Die Vize-Dekanin an der Universität von Virginia hatte auf Rufschädigung geklagt.

Wegen eines erfundenen Berichts über eine angebliche Gruppenvergewaltigung auf einem Universitätsgelände müssen das renommierte US-Musikmagazin "Rolling Stone" und eine seiner Reporterinnen drei Millionen Dollar Entschädigung zahlen. Das entschied die Jury eines Bundesgerichts in Charlottesville (Bundesstaat Virginia) am Montag.

Eine Journalistin muss der stellvertretenden Dekanin der Universität von Virginia, Nicole Eramo, zwei Millionen Dollar (1,8 Millionen Euro) Entschädigung zahlen, das Magazin eine weitere Million, wie aus den AFP vorliegenden Gerichtsunterlagen hervorgeht. Die Vize-Dekanin hatte 7,5 Millionen Dollar Entschädigung wegen Rufschädigung gefordert.

"Eine Vergewaltigung auf dem Campus"

In dem Beitrag des Magazins aus dem Jahr 2014 mit dem Titel "Eine Vergewaltigung auf dem Campus" hatte die Autorin behauptet, Eramo habe den Vorfall aus Furcht vertuscht, der Ruf der Eliteuniversität könne Schaden nehmen. Als Zeugin für ihre vermeintliche Enthüllungsstory hatte die Journalistin das angebliche Opfer der Massenvergewaltigung, "Jackie", angeführt.

Eine Überprüfung ergab, dass die von "Jackie" erzählte Geschichte in keiner Weise der Wahrheit entsprach und es keine Vergewaltigung gab. "Rolling Stone" zog die Story zurück und entschuldigte sich, nachdem ein Prüfbericht der Universität festgestellt hatte, dass beim Verfassen und bei der Herausgabe des Berichts gegen elementare journalistische Grundsätze verstoßen worden sei.

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