Stoltenberg sagt Präsident Ghani Hilfe bei Truppen-Finanzierung und -Ausbildung zu.
Angesichts des Vormarschs der Taliban in Afghanistan hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu einer Lösung des Konflikts auf dem Verhandlungsweg aufgerufen. Die Sicherheitslage in Afghanistan bleibe sehr schwierig und brauche eine "Verhandlungslösung", erklärte Stoltenberg am Dienstag auf Twitter nach einem Gespräch mit dem afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani. Er sagte zugleich Unterstützung bei Ausbildung und Finanzierung der afghanischen Sicherheitskräfte zu. Die Taliban haben parallel zum rasch fortschreitenden Abzug der US- und anderer Nato-Truppen in den vergangenen Monaten große Teile des Landes erobert. Mittlerweile kontrollieren sie rund die Hälfte der etwa 400 Bezirke Afghanistans.
Friedensverhandlungen festgefahren
Am Montag hatte die UN-Hilfsmission für Afghanistan (UNAMA) vor einem deutlichen Anstieg der zivilen Opfer gewarnt. Sollte die Gewalt nicht eingedämmt werden, rechne sie damit, dass die Zahl der zivilen Opfer in diesem Jahr den höchsten Stand seit Beginn der Zählungen vor mehr als einem Jahrzehnt erreichen werde, erklärte sie. Beobachter befürchten, dass die Radikalislamisten nach dem vollständigen Abzug der internationalen Truppen wieder die Macht in Afghanistan übernehmen könnten. Die Friedensverhandlungen zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung in Doha sind seit Monaten festgefahren.