Kriminalfall hält Norwegen weiter in Atem: Nun sind beide Verdächtige wieder frei.
Die Polizei in Norwegen hat einen Verdächtigen freigelassen, der im Zusammenhang mit dem rätselhaften Verschwinden der Frau des Multimillionärs Tom Hagen festgenommen worden war. Die Vorwürfe gegen den etwa 30 Jahre alten Mann seien teilweise fallengelassen worden, hieß es am späten Samstagabend in einer Mitteilung.
Ihm war zunächst zur Last gelegt worden, die Frau getötet zu haben oder an der Tötung beteiligt gewesen zu sein. Er werde aber weiterhin der Mittäterschaft bei einer Entführung beschuldigt, hieß es. Der Mann selbst hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.
Spurlos verschwunden
Hagens Frau Anne-Elisabeth war am 31. Oktober 2018 spurlos aus dem Familienhaus in Lorenskog nahe Oslo verschwunden. Die Polizei ging erst von einer Entführung aus, änderte später aber ihre Haupthypothese dahin gehend, dass die Entführung nur vorgetäuscht worden und die Frau wahrscheinlich getötet worden sei. Ihr Verschwinden gilt als einer der aufsehenerregendsten Kriminalfälle der jüngeren norwegischen Geschichte.
Auch Hagen selbst steht im Verdacht, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben, und saß wegen des Falls zeitweise in Untersuchungshaft. Am Freitag war der 70-Jährige nach einem erfolgreichen Berufungsantrag auf Anordnung eines Gerichts auf freien Fuß gesetzt worden. Die Polizei teilte mit, die Vorwürfe gegen ihn blieben dennoch bestehen. Auch Hagen weist die Beschuldigungen zurück.
Der nun freigelassene Verdächtige steht nach Polizeiangaben in einer Beziehung zu Tom Hagen und kennt sich mit IT-Werkzeugen und Kryptowährungen aus - das ist deshalb wichtig, weil nach dem Verschwinden der Frau im Haus der Hagens eine Lösegeldforderung in einer Kryptowährung aufgetaucht war.