Auf Berliner Halbmarathon

Verwirrung um mögliche Anschlagspläne

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Laut einem Bericht wurde in der deutschen Hauptstadt eine Terror-Attacke verhindert. Die Polizei behauptet, es gab keine konkreten Hinweise.

Um einen möglichen geplanten Anschlag auf den Berliner Halbmarathon herrscht weiterhin Ungewissheit. Am Sonntagabend betonte die Polizei, man habe keine konkreten Hinweise, dass das Sportereignis Ziel eines Anschlags gewesen sein könnte. "Für die Läufer und Teilnehmer und das Personal bestand zu keiner Zeit eine Gefahr", sagte Polizeisprecher Thomas Neuendorf der Deutschen Presse-Agentur.

Die Polizei sei im Vorfeld des Halbmarathons "besonders aufmerksam gewesen". Die Durchsuchungen hätten sich auf Personen bezogen, "die wir dem islamistisch-terroristischen Bereich zurechnen". Die beschlagnahmten Beweismittel, darunter Handys und Computer, würden weiter ausgewertet. Die Behörden nahmen sechs Verdächtige fest. Die Festgenommenen im Alter von 18 bis 21 Jahren seien womöglich an der "Vorbereitung eines Verbrechens im Zusammenhang mit dieser Veranstaltung beteiligt" gewesen, teilten Polizei und Berliner Generalstaatsanwaltschaft am Sonntag mit.

Auf Twitter teilte die Polizei mit, dass der Staatsschutz gemeinsam mit der Generalstaatsanwaltschaft Wohnungen und Fahrzeuge im Stadtgebiet durchsucht habe. Der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, wollte auf Anfrage nicht bestätigen, dass es sich um einen geplanten Terroranschlag gehandelt haben könnte. Auch zu einer möglichen Verbindung der Verdächtigen zum Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri äußerte er sich nicht. Wegen der andauernden Ermittlungen könnten zunächst keine weiteren Angaben gemacht werden, hieß es.

Laut Bericht soll Halbmarathon Ziel gewesen sein

Die Zeitung "Die Welt" hatte zuvor berichtet, die Polizei habe einen Anschlag während des Halbmarathons vereitelt, zu dem am Sonntag nach Angaben der Organisatoren 36.000 Läufer und 250.000 Zuschauer in die Berliner Innenstadt gekommen waren. Spezialkräfte hätten vier Männer festgenommen, darunter einen Hauptverdächtigen. Er soll dem Blatt zufolge geplant haben, mit Messern Zuschauer und Teilnehmer der Sportveranstaltung zu töten. Der Verdächtige soll zum privaten Umfeld des Terroristen Amri gehört haben, der den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt Ende 2016 verübt hatte.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller dankte den Sicherheitskräften - auch mit Blick auf die Amokfahrt von Münster -, "dass sie durch ihre Umsicht und Polizeiarbeit eine weitere Attacke auf die friedlichen, den Halbmarathon genießenden Zuschauer verhindern konnten". "Ob in Münster, Berlin oder anderswo - wir lassen uns unser friedliches Zusammenleben nicht nehmen", schrieb Müller auf seiner Facebook-Seite.
 

Eine Wohnung wurde bereits durchsucht

Eine der jetzt durchsuchten Wohnungen im Westen der Stadt war der "Welt" zufolge auch nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt Ende 2016 durchsucht worden. Im Keller der Wohnung eines mutmaßlichen Komplizen des am Sonntag überwältigten Hauptverdächtigen schlugen demnach speziell auf Sprengstoff trainierte Hunde an. Die Polizei twitterte am Abend, im Zuge der Durchsuchungen sei kein Sprengstoff gefunden worden.

Nach der Amokfahrt von Münster war anfangs befürchtet worden, es könne sich um einen Terroranschlag handeln. Schon am Samstagabend hieß es aber, die Tat habe keinen terroristischen oder islamistischen Hintergrund. Bei dem Täter handelte es sich um einen Deutschen, nach dpa-Informationen womöglich um einen psychisch labilen Einzeltäter.
 

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