Dramatische Zustände

Video von Toten auf Spitals-Toilette erschüttert Italien

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Das Video zeigt die chaotischen Zustände in dem wegen des starken Andrangs von Corona-Patienten schwer belasteten Krankenhauses. Die Staatsanwaltschaft leitete nun Ermittlungen ein.

Die Staatsanwaltschaft in Neapel hat Ermittlungen zu einem schockierenden Video eingeleitet, in dem ein toter Patient auf dem Boden der Toilette der Notaufnahme im neapolitanischen "Cardarelli"-Krankenhaus zu sehen ist. Das Video zeigt die chaotischen Zustände in dem wegen des starken Andrangs von Corona-Patienten schwer belasteten Krankenhauses.

Auf dem Video ist die überfüllte Notfallstation mit dicht gedrängten Betten zu sehen. "Die Kranken werden in ihren Exkrementen liegen gelassen", beschuldigte der Mann bei den Filmaufnahmen das Spital. Das Video sorgte italienweit für Aufsehen. Gedreht wurde es von einem 30-jährigen Covid-19-Patienten, der zwei Tage im Krankenhaus verbrachte. "Ich wollte zeigen, wie es hier zugeht", berichtete er.

Die Leitung des Krankenhauses erklärte, das Personal habe die Leiche entdeckt, als der Patient auch nach längerer Zeit nicht von der Toilette zurückgekehrt war. Momentan sei nicht sicher, ob er an den Folgen des Virus starb. "Das Gesundheitsmanagement hat aber pflichtbewusst alle nötigen Untersuchungen eingeleitet", hieß es weiter.

Die Staatsanwaltschaft ordnete die Obduktion der Leiche an. Der Fall beschäftigt nun auch die Politik. "Die Bilder des Patienten, der im Badezimmer des Cardarelli-Spitals in Neapel tot aufgefunden wurde, sind schockierend", schrieb Außenminister Luigi Di Maio. Regionenminister Francesco Boccia sprach von einer "Schande".

Das Gesundheitssystem in Süditalien ist wegen der zunehmenden Zahl von Coronavirus-Fällen stark unter Druck. Erwartet wird, dass am Freitag die Regierung weitere Restriktionen in Kampanien, der Region mit Neapel, ergreift. In Italien ist am Mittwoch die Schwelle von einer Million Coronavirus-Fällen seit Beginn der Epidemie im Februar überschritten worden. Die Zahl der Infizierten seit 20. Februar stieg am Mittwoch auf exakt 1,028.424, teilte das Gesundheitsministerium mi

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