Die Justizwachebeamten in Mexiko haben die Gefangenen außerdem mit Waffen und Autos ausgerüstet.
Gefängniswärter in Mexiko sollen Häftlinge mit Waffen ausgerüstet und auf einen Rachefeldzug gegen rivalisierende Drogenbanden geschickt haben. Häftlinge aus dem Gefängnis Gomez Palacio im Staat Durango waren an Schießereien in der Stadt Torreon beteiligt und benutzten dafür die Waffen von Justizvollzugsbeamten und deren Fahrzeuge. Der Gefängnisdirektor und drei weitere Personen wurden unter Hausarrest gestellt.
Vorübergehend freigelassen
Patronenhülsen aus Gewehren von
Gefängniswärtern wurden unter anderem nach einem Blutbad auf einer Party
gefunden, auf der vor einer Woche 17 Menschen erschossen wurden. Nach
Erkenntnissen der Ermittler waren es aber nicht die Wachleute selbst,
sondern zu diesem Zweck vorübergehend freigelassene Gefangene, die die
tödlichen Schüsse abfeuerten.
Für Racheakte
"Nach Aussagen von Zeugen durften die
Häftlinge mit Erlaubnis des Gefängnisdirektors die Haftanstalt verlassen, um
Racheakte auszuführen, für die sie offizielle Fahrzeuge und Waffen von
Gefängniswärtern nutzten", hieß es aus der Staatsanwaltschaft. Anschließend
kehrten die Täter in die Haftanstalt zurück.
Die mexikanische Bundespolizei meldete unterdessen die Festnahme eines Führungsmitglieds der Drogenbande La Linea, die unter anderem für einen Autobombenanschlag in der Stadt Ciudad Juarez am 15. Juli verantwortlich gemacht wird. Bei dem Festgenommenen handle es sich um den mutmaßlichen Kassenwart der Gang, Luis Vazquez Barragan.
In den Auseinandersetzungen zwischen mexikanischen Drogenbanden sind in den vergangenen vier Jahren mehr als 25.000 Menschen ums Leben gekommen. Erst am Wochenende wurde bei der Stadt Monterrey ein neues Massengrab mit mindestens 51 Toten entdeckt. Die Polizei geht davon aus, dass die meisten Opfer in den vergangenen zwei Wochen ums Leben kam. Einige haben Schusswunden, andere sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. |