Debakel für SPD

Wahl in Schleswig-Holstein: CDU stärkste Kraft

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Urnengang gilt als wichtiger Gradmesser für deutsche Bundestagswahl im Herbst.

Aus der Landtagswahl im norddeutschen Bundesland Schleswig-Holstein ist die CDU von Spitzenkandidat Daniel Günther laut ersten Hochrechnungen deutlich vor der SPD als stärkste Kraft hervorgegangen. Der Urnengang in Deutschlands nördlichstem Bundesland gilt auch als wichtiger Gradmesser für die deutsche Bundestagswahl im Herbst. Am Sonntag kommender Woche wird noch in Nordrhein-Westfalen gewählt.

Die Christdemokraten legten bei der Abstimmung am Sonntag laut den Hochrechnungen von ARD und ZDF auf 33 bis 33,8 Prozent zu und landeten damit klar vor den Sozialdemokraten von Ministerpräsident Torsten Albig, die 26,2 beziehungsweise 26,7 Prozent erreichten.

Die Grünen um den regionalen Umweltminister Robert Habeck kamen demnach auf 12,7 bis 13,3 Prozent, die FDP von Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki auf 10,7 bis 11,5 Prozent und der von der Fünfprozenthürde befreite Südschleswigsche Wählerverband (SSW) auf 3,2 bis 3,5 Prozent. Die rechtspopulistische AfD (Alternative für Deutschland) dürfte mit 5,5 beziehungsweise 5,6 Prozent in den zwölften Landtag einziehen, während es die Linke mit 3,5 bis 3,6 Prozent nicht in das Parlament schafft und die Piraten nach einer Legislaturperiode ausscheiden.

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© APA

Den Hochrechnungen zufolge erhält die CDU im neuen Landtag 24 bis 26 Sitze, während auf die SPD 19 bis 20 Mandate entfallen. Die Grünen schicken demnach neun bis zehn Parlamentarier in den neuen Landtag und die FDP acht bis neun Abgeordnete. Auf die AfD entfallen vier Mandate, auf den SSW zwei bis drei Sitze.

Die seit fünf Jahren regierende Koalition aus Albigs SPD, den Grünen und dem SSW hätte damit in Kiel keine Mehrheit mehr. Neben einer großen Koalition sind Dreierbündnisse von CDU oder SPD mit Grünen und FDP denkbar. Rund 2,3 Millionen Bürger waren in Schleswig-Holstein zur Wahl des neuen Landtags aufgerufen. Erstmals konnte ab 16 Jahren gewählt werden. Die Wahlbeteiligung legte laut ARD auf 66 Prozent zu - nach 60,2 Prozent im Jahr 2012.

Das Ergebnis ist ein Rückschlag für den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz, der bei der deutschen Bundestagswahl im September Merkel herausfordern wird. Nach seiner Nominierung Ende Jänner hatten die Sozialdemokraten einen Höhenflug in den Meinungsumfragen verzeichnet, der nach einigen Wochen aber wieder abflaute.

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