Als sie ihren Segeltrip starteten, war die Welt noch normal. 25 Tage später fanden sich die beiden in mitten einer Pandemie wieder.
Die ganze Welt ist in Corona-Schockstarre, doch diese beiden bekamen davon erst einmal gar nichts mit. Elena Manighetti und Ryan Osborne machten sich Ende Februar auf den Weg um auf einem Segelboot den Atlantik zu überqueren. Damals starteten sie von Lanzarote aus ihr Abenteuer.
25 Tage waren sie auf hoher See und bekamen nichts von all dem Wahnsinn mit, der sich weltweit abspielte. Überfüllte Krankenhäuser, zahlreiche Tote, Ausgangssperren, Börsen-Crashs und Co. existierten für das italienisch-britische Paar einfach nicht. Dass es das Coronavirus gab, wussten sie zwar, aber, dass es sich in über drei Wochen zu einer Pandemie entwicklen würde nicht. Am 23. März kamen sie schließlich an ihr Ziel. Die Karibikinsel Bequia sollte es sein und als sie plötzlich zum ersten Mal nach drei Wochen wieder ihr Handy anmachten, traf sie der Schock. "Wir konnten zunächst das Ausmaß nicht einmal fassen", erklärt Ryan gegenüber dem britischen "Guardian".
Besonders hart traf es Elena. Sie ist aus der vom Virus so hart getroffenen Region Lombardei. "Wenn du für einen Monat keine Nachrichten liest und dann dein Handy anmachst, dann ist da kein News-Feed, der dir alles chronologisch aufzeigt. Ich konnte also nur die Nachrichten der letzten Tage lesen", erklärt sie. "Es war dann drei Tage später, als Ryan einen zehn Tage alten Artikel fand, in dem stand, dass meine Heimatstadt Bergamo weltweit am schwersten betroffen war. Ich hatte absolut keine Ahnung davon", erzählt sie. Daraufhin habe sie sofort ihren Vater angerufen und der sagte nur: "Oh, du hast es herausgefunden. Keine Panik, alles ist gut."
Wirklich gefasst haben sie es aber erst als sie die Bilder der italienischen Militärlaster voller Leichen sahen. "Das war der schrecklichste Moment." Seit 2017 leben die beiden auf ihrem elf Meter langen Segelboot. Da sie sich keine Bleibe im britischen Manchester leisten konnten, entschieden sie sich für ein Leben auf See. Ihre Abenteuer stellen sie auch regelmäßig auf Youtube.