Der Bursch war tagelang geschlagen worden, nun wurden vier Mitglieder einer Sekte verurteilt.
Wegen des Todes eines jungen Burschen bei einer Teufelsaustreibung sind im südamerikanischen Französisch-Guayana vier Mitglieder einer religiösen Gruppierung zu drei bis zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Cayenne befand die Angeklagten am Mittwoch (Ortszeit) für schuldig, fahrlässig den Tod des 15-Jährigen Roger Bosse herbeigeführt zu haben. Der Jugendliche, der unter Epilepsie und psychischen Störungen litt, war 2005 tot an ein Kreuz gebunden entdeckt worden. Er war drei Tage lang von den Gemeindemitgliedern mit Händen, Ästen und Gürteln geschlagen worden. Eine Autopsie ergab, dass das geknebelte Opfer vermutlich erstickt ist.
Die verurteilten Gemeindemitglieder gehören zu der im afrikanischen Benin gegründeten Sekte "Kirche des himmlischen Christentums" (Eglise du Christianisme Celeste). Ein Teil von ihnen war bereits früher wegen Körperverletzung bei einer anderen Teufelsaustreibung verurteilt worden. Auch damals war das minderjährige Opfer an ein Kreuz gebunden und geschlagen worden, hatte aber überlebt. Mit den nun verhängten Haftstrafen ging das Gericht deutlich über die Forderungen der Staatsanwaltschaft von vier bis neun Jahren hinaus. Ein Anwalt der Verurteilten bezeichnete den Urteilsspruch als zu hart und kündigte Berufung an.