Tödliche Ölpest

2.000 Pinguine in Brasilien verendet

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Öl-Alarm in Brasilien: 2.000 Pinguine sind bereits verendet. Die Marine sucht die Ursache für die Pest. Das Ausmaß der Katastrophe ist unbekannt.

Mindestens 2.000 Pinguine sind in Brasilien in den vergangenen fünf Tagen durch einen Ölteppich verendet. Wie Medien am Donnerstag unter Berufung auf die zuständigen Behörden berichteten, wurden die Kadaver der Tiere seit Sonntag ununterbrochen an den Küsten der südlichen Bundesstaaten Santa Catarina und Rio Grande do Sul angespült. Hunderte Tiere hätten die Umweltkatastrophe überlebt und würden im "Spezialzentrum für wildlebende Tiere" in der Provinzhauptstadt Florianopolis gepflegt.

Marine nimmt Ermittlungen auf
Bisher sei weder bekannt, von welchem Schiff das Öl stamme noch wo der Ölteppich sich genau befinde. Das Öl wird aber auf hoher See vermutet. Schiffe und Flugzeuge der brasilianischen Marine seien unterwegs, um das genaue Ausmaß zu ermitteln.

Das Pflegezentrum in Florianopolis sei völlig überfordert mit der Arbeit. Zu dieser Jahreszeit kümmere man sich dort normalerweise nur um zwei bis drei Tiere gleichzeitig, hieß es in den Medien. Seit dem Wochenende würden dort aber täglich 30 bis 40 durch Öl verschmutzte Tiere abgegeben, die in einem langwierigen Verfahren aufgepäppelt werden sollen. Die meisten Pinguine seien in sehr schlechtem Zustand. Biologen und Tierärzte aus anderen Bundesstaaten seien inzwischen nach Florianopolis in Santa Catarina entsandt worden.

Der Kontakt mit dem Öl entzieht dem Gefieder der Pinguine und anderer Seevögel die wärmende und wasserabweisende Funktion. Die Tiere werden schwerer, können kaum noch schwimmen, lassen Kräfte und erfrieren. Im Winter der südlichen Halbkugel verirren sich Tausende von Pinguinen nach Brasilien, weil sie bei der Nahrungssuche von kalten Meeresströmungen von der Antarktis gegen Norden getrieben werden.

Foto: (c) dpa

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