Schweinegrippe

9 Tote in Türkei - 18 Opfer in Italien

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Italien ist neben Spanien das Land mit den meisten Ansteckungen in Europa.

In Italien ist die Zahl der Toten durch die Schweinegrippe auf 18 gestiegen. Von der Epidemie besonders belastet ist die Region um Neapel Neapel, in dem neun Todesopfer gemeldet wurden. Am Dienstag erlag ein 37-jähriger Musiker mit zusätzlichen Krankheiten der Schweinegrippe. Eine 42-jährige Frau war am Montag im Krankenhaus "Cotugno" der Stadt am Vesuv gestorben.

Die Patientin lag seit zehn Tagen auf der Intensivstation und hatte keine Vorerkrankung gehabt, bevor sie an der Schweinegrippe erkrankte. Den Folgen der Schweinegrippe erlag in Neapel weiters eine 72-jährige Patientin, die bereits unter beträchtlichen Atemproblemen gelitten hatte. Derzeit liegen fünf Patienten wegen der Epidemie auf der Intensivstation des Krankenhauses Cotugno in Neapel.

Vize-Minister lässt sich nicht impfen
Zusammen mit Spanien ist Italien damit das Land mit den meisten Ansteckungen in Europa, verlautete es aus dem Gesundheitsministerium in Rom. Auf 100.000 Italiener kommen laut Statistik derzeit 380 Krankheitsfälle. Gesundheitsexperten sagen den Höchststand der Epidemie in Italien für Ende November voraus. Die Lage sei jedoch "unter Kontrolle" und das Grippevirus "leicht", erläuterte der Vize-Minister Ferruccio Fazio. Er selbst werde sich vorerst nicht impfen lassen. "Senioren und Kinder haben in dieser Phase den Vorrang", meinte Fazio.

Impfungen gegen die Schweinegrippe haben in Italien nur schleppend begonnen. Geimpft werden zunächst einmal besonders gefährdete Gruppen wie Krankenhauspersonal, chronisch Kranke und hochschwangere Frauen. "Es ist unsinnig, alle Kinder zu impfen. Nur Kinder mit chronischen Krankheiten sollten geimpft werden. Die Lage ist unter Kontrolle und das Gesundheitsministerium hat bisher korrekt gehandelt. Massenimpfungen wären absolut unbegründet", sagte Giuseppe Mele, Präsident des Verbands der italienischen Kinderärzte Fimp.

Todeszahl verdoppelt sich
In der Türkei hat sich die Zahl der Todesopfer binnen eines Tages auf neun Menschen mehr als verdoppelt. Offiziell seien bisher etwa 1.800 Menschen erkrankt, berichteten türkische Medien unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden am Dienstag weiter. Die Dunkelziffer könne deutlich höher sein.

Am Vortag war mit Impfungen begonnen worden. Diese wurden zunächst Krankenschwestern und Ärzten sowie muslimischen Pilgern, die nach Mekka reisen wollen, verabreicht. Bei den Toten handelt es sich um Kinder, Ältere und Patienten mit Vorerkrankungen.

Slowakei schließt Grenze zur Ukraine
Die Slowakei hat am Dienstag zwei Grenzübergänge zur Ukraine wegen der dort grassierenden Schweinegrippe vorübergehend geschlossen. An den anderen drei Grenzübergängen wurden die Reisenden stichprobenweise auf Fieber und andere Grippesymptome kontrolliert. Zugleich kündigte das slowakische Innenministerium an, unverzüglich insgesamt 300.000 Schutzmasken in die unmittelbar an der ukrainischen Grenze gelegenen Dörfer zu liefern.

Die Slowakei selbst habe mit der Schweinegrippe vorerst noch "keine ernsthaften Probleme", betonten die Gesundheitsbehörden in Bratislava. Bis Dienstag seien 180 Erkrankungsfälle bestätigt worden, Todesfälle habe es aber bisher keine gegeben.

70 Schweizer Rekruten erkrankt
Rund 70 von insgesamt 324 Infanterie-Rekruten auf einem Truppenübungsplatz in Chur in der Schweiz sind an der Schweinegrippe erkrankt. Weitere Armeeangehörige mit der pandemischen Grippe A(H1N1) werden zu Hause gepflegt, teilte das Schweizer Verteidigungsministerium am Dienstag mit.

Erste Krankheitsfälle seien bereits vergangene Woche festgestellt worden. Jetzt wird geprüft, ob man für das Areal eine Ausgangssperre erlassen soll.

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