In Rom häuft sich die Anzahl rassistischer Übergriffe. Doch laut dem Bürgermeister der Stadt wären diese nicht politisch motiviert.
In Rom wächst die Sorge wegen zunehmender tätlicher Ausländerfeindlichkeit. So brach eine Gruppe von circa 20 Jugendlichen am Wochenende in einige Geschäfte von Immigranten ein und verwüstete sie. Die vermummten Jugendlichen waren mit Stöcken bewaffnet, mit denen sie die Schaufenster der Läden einschlugen. Der Angriff ereignete sich in einem Viertel Roms mit einem hohen Migrantenanteil.
"Nicht politisch motiviert"
Der neue römische
Bürgermeister Gianni Alemanno verurteilte den Angriff. Er bezeichnete die
Tat als Ausdruck der Ausländerfeindlichkeit im Viertel, sie sei aber nicht
politisch motiviert. Die oppositionelle Mitte-Links-Allianz beschuldigte die
neue Regierung um Silvio Berlusconi, mit ihrem scharfen Kurs gegen die
Immigration das Thema Ausländerfeindlichkeit bewusst zu schüren.
Die Mitte-Rechts-Regierung hatte erst am vergangenen Mittwoch ein strenges Sicherheitspaket zur Bekämpfung der illegalen Immigration verabschiedet. Demnach wird das illegale Einreisen ins Land künftig mit einer Gefängnisstrafe geahndet werden. Das Paket erleichtert außerdem die Abschiebung straffällig gewordener Ausländer und führt eine Datenbank mit DNA-Informationen von Kriminellen ein. Immigranten dürfen maximal 18 Monate in Auffanglagern verbringen. Wenn sie kein Recht auf Asyl haben, sollen sie abgeschoben werden. Das Paket muss noch vom Parlament abgesegnet werden, wo die Regierung eine komfortable Mehrheit der Sitze hält.