Ein Arzt entdeckt in der U-Bahn in Madrid einen offensichtlichen Fall von Affenpocken. Er macht die Passanten darauf aufmerksam – doch niemand reagiert.
Arturo M. Henriques schreibt auf Twitter, dass er am 15. Juli in der Madrider U-Bahn saß, als der Station Legazpi ein Mann zustieg, der von Kopf bis Fuß mit Pusteln übersät war. Für den Arzt war es sofort klar, dass es sich dabei um Affenpocken handelte. So ging er laut eigenen Angaben auf den Mann zu und sprach ihn an. Er habe ihn gefragt, was er in der U-Bahn mache, wenn er offensichtlich am Affenpocken-Virus erkrankt sei. Darauf habe der Infizierte geantwortet: "Der Arzt hat mir nicht gesagt, dass ich zu Hause bleiben muss. Nur, dass ich eine Maske tragen soll."
No pensé en poner nada de pero como nos quieren culpar solo a nosotros.. Pues cuento la historia de esta foto.. De un caso de V. Del mono en el metro en su momento álgido de contagio. pic.twitter.com/dizPSDMGA4
— Arturo M Henriques B (@arturohenriques) July 30, 2022
Als Henriques den Mann darauf aufmerksam machte, dass er seinen Arzt wohl missverstanden habe, antwortete sein Gegenüber bloß, er solle ihm nicht "auf die Eier gehen". Verzweifelt wandte sich der Arzt an die Frau, die dem Infizierten am nächsten stand und fragte sie, ob sie keine Angst habe, ebenfalls zu erkranken. Diese antwortete jedoch nur: "Wie kann ich krank werden, wenn ich nicht homosexuell bin?". Schließlich resignierte Henriques und verließ die U-Bahn. Den Vorfall machte er jedoch auf Twitter öffentlich, um die Menschen wachzurütteln.
Zwei Todesfälle in Spanien
Nachdem das spanische Gesundheitsministerium am Freitagabend den Tod eines mit dem Affenpockenvirus (MPXV) infizierten Patienten mitgeteilt hatte, wurde am Samstag ein zweiter Todesfall bekannt. Beide Patienten waren demnach mit einer durch die Infektion bedingten Gehirnentzündung in Krankenhäuser eingewiesen worden.
Das Gesundheitsministerium der Region Valencia teilte am Freitagabend mit, der Tod des Patienten sei "durch eine infektionsbedingte Enzephalitis (Gehirnentzündung) verursacht" worden. Der Fall werde "analysiert, um die Ursache endgültig zu bestätigen". Die Regionalzeitung "Levante" schrieb am Samstag, es handle sich um einen "etwa 40 Jahre alten Mann", der auf der Intensivstation in einem Krankenhaus der Stadt Alicante lag.
In Andalusien gab das regionale Gesundheitsministerium am Samstag bekannt, bei dem zweiten Todesopfer handle es sich um einen 31-Jährigen. Dieser war demnach mit einer durch die Infektion verursachten Meningoenzephalitis - dabei sind außer dem Gehirn auch die Hirnhäute betroffen - auf die Intensivstation des Universitätskrankenhauses in Córdoba eingeliefert worden.
Die Todesfälle könnten möglicherweise auf Vorerkrankungen zurückgehen. Ob Begleiterkrankungen vorlagen, war jedoch in beiden Fällen unklar. Die Zeitung "El País" schrieb, das medizinische Institut "Instituto de Salud Carlos III" in Madrid werde Gewebeproben untersuchen, um die Ursache der Todesfälle besser zu verstehen.
Spanien ist eines der von der Infektionskrankheit am stärksten betroffenen Länder weltweit. Bei den bisher etwa 4300 erfassten Fällen habe es etwa 120 Krankenhaus-Einweisungen gegeben, teilte das Gesundheitsministerium mit.