Kroatien

Ausschreitungen bei Gay Parade in Split

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Gewalt bei Demo könnte Nachspiel für EU-Verhandlungen Kroatiens haben.

Die Ausschreitungen während der Pride Parade am Samstag in der kroatischen Stadt Split könnten Auswirkungen auf die EU-Verhandlungen Kroatiens haben: Die niederländische Botschafterin in Kroatien, Stella Ronner-Grubacic, die an der Parade teilgenommen hatte, kündigte an, sich bei ihrer Regierung dafür einzusetzen, dass Kroatien ein Monitoring bekommt. Die Gewalt bei der Veranstaltung, bei der zwischen 200 und 300 Teilnehmer von zeitweise 10.000 Gegendemonstranten angegriffen wurden, beurteilte sie als "grobe Menschenrechtsverletzung".

Unterdessen laufen die Vorbereitungen für die Schwulen- und Lesben-Parade in der Hauptstadt Zagreb, die am kommenden Samstag stattfinden soll. Auch hier wird ein verstärktes Polizeiaufgebot erwartet. Die Polizei sah sich nach den Ausschreitungen in Split mit zahlreichen Vorwürfen konfrontiert, unter anderem jenem, sie habe die Parade nicht ausreichend geschützt. Die Organisatoren der Split Pride forderten auch den Rücktritt von Innenminister Tomislav Karamarko.

An einen Rücktritt des Ministers denke niemand, sagte Polizeisprecher Krunoslav Borovec. Nach Ansicht der Polizei sei die Zusammenarbeit mit den Organisatoren gut gelaufen. In Split seien 688 Polizisten im Einsatz gewesen, 460 von ihnen aus der Interventionseinheit. 137 Personen wurden nach den Ausschreitungen festgenommen, doch schon vor der Parade gab es 71 Festnahmen. Kroatische Politiker und Medien hatten die Gewalt während der Parade aufs schärfste verurteilt und sie als Schande für das Land bezeichnet.
 

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