Monika H. hat drei Neugeborene getötet und die Leichen in einer Gefriertruhe verseckt. Jetzt wurde sie verurteilt: Sie muss vier Jahre und drei Monate hinter Gitter.
Das Landgericht fand die 44-Jährige am Montag des zweifachen Totschlags für schuldig; der dritte Todesfall liegt mehr als 20 Jahre zurück und ist damit verjährt. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von acht Jahren und sechs Monaten gefordert und warf ihr vor, sie habe sich als Herrin über Leben und Tod aufgespielt. Das 1988 geborene Mädchen habe sie erstickt, der 2003 in einer Badewanne zur Welt gekommene Säugling sei ertrunken. Laut Obduktionsbericht waren alle drei Kinder lebensfähig.
Zu von Alkohol und Medikamenten?
Die Hausfrau aus Nordrhein-Westfalen
hatte zum Prozessauftakt zugegeben, ihre 1986, 1988 und 2003 geborenen
Mädchen heimlich im Badezimmer entbunden und sie nach deren Tod in der
Tiefkühltruhe versteckt zu haben, bestritt aber gleichzeitig eine
Tötungsabsicht. Zur Geburt von zwei Babys erklärte sie, unter dem Einfluss
von Beruhigungstabletten gestanden beziehungsweise betrunken gewesen zu
sein. Nach Angaben von Sachverständigen ist die Mutter dreier erwachsener
Kinder voll schuldfähig.
Laut Anwalt soll die Frau aus "panischer Angst" vor gynäkologischen Untersuchungen die Schwangerschaften verdrängt und vor ihrem Mann versteckt haben.
Leichen statt Tiefkühlpizza
Entdeckt worden waren die
Leichen der Säuglinge vom jüngsten, 18-jährigen Sohn der fünfköpfigen
Familie. Er hatte sich in Abwesenheit seiner Eltern auf die Suche nach einer
Tiefkühlpizza gemacht. Die Familie erstattete Selbstanzeige. Die 44-Jährige
befindet sich inzwischen in psychiatrischer Behandlung.