Die sieben Auschwitz-Insassen schrieben ihren Namen und ihre Heimatorte auf einen Zettel und versteckten ihn. Erst jetzt wurde die Nachricht bei Renovierungsarbeiten gefunden.
Fast 65 Jahre war die Botschaft von sieben verzweifelten jungen Insassen des NS-Vernichtungslagers Auschwitz in einer Betonmauer verborgen. Jetzt wurde sie zufällig bei Renovierungsarbeiten in einem Keller nahe des ehemaligen Lagers entdeckt, wie ein Sprecher des Auschwitz-Museums am Montag sagte.
Versteckter Zettel von 1944
Polnische Arbeiter fanden am 20.
April den in einer Flasche steckenden Zettel der sieben jungen Männer. Er
trug das Datum 9. September 1944. Mit Bleistift geschrieben standen dort die
Namen der Männer, deren Lagernummern und Heimatorte. Auch ihr Alter hatten
sie angegeben - sie waren zwischen 18 und 20 Jahre alt. Sechs kamen aus
Polen, einer aus Frankreich.
Wollten Spur hinterlassen
"Das waren junge Leute, die versuchten,
irgendeine Spur ihrer Existenz zu hinterlassen", sagte Museumssprecher
Jarsolaw Mensfelt. Nähere Einzelheiten nannte er nicht.
Zwei der Männer überlebten
Zwei der Häftlinge
überlebten nach seinen Angaben das Lager. Das Gebäude, in dem die Flasche
mit dem Zettel versteckt war, diente der SS während des Zweiten Weltkriegs
als Depot.
In Auschwitz-Birkenau wurden zwischen 1940 und 1945 schätzungsweise 1,5 Millionen Juden, viele Tausend Sinti und Roma sowie Polen ermordet. Der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers durch die Rote Armee am 27. Jänner 1945 wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Holocaust-Gedenktag erklärt.