Bei der Wirbelsturm-Katastrophe in Burma sind nach jüngsten offiziellen Angaben fast 78.000 Menschen ums Leben gekommen.
Das staatliche Fernsehen sprach am Freitag von 77.738 Toten und fast 56.000 Vermissten. Zuletzt war von 43.300 Toten und knapp 28.000 Vermissten die Rede gewesen. Wegen der Restriktionen der Junta haben internationale Helfer allerdings auch zwei Wochen nach dem Wirbelsturm noch kein genaues Bild von der verzweifelten Lage der Überlebenden. Die grundlegendsten Daten fehlten, angefangen von der Zahl der Waisen bis zur Ausbreitung von Krankheiten, kritisierten Vertretungen der Vereinten Nationen.
Diplomaten dürfen einreisen
Am Samstag sollten die
Diplomaten mit dem Hubschrauber in einige Regionen des Irrawaddy-Deltas im
Süden des Landes gebracht werden, sagte ein diplomatischer Vertreter am
Freitag der Nachrichtenagentur AFP in Rangun (Yangon).
EU-Entwicklungskommissar Louis Michel, der am Mittwoch in Burma eingetroffen war, erhielt ebenfalls die Erlaubnis, am Samstag in das Irrawaddy-Delta zu fahren, er hat für diesen Tag aber bereits seine Abreise geplant. Seine Versuche, die Junta von einer umfassenden Öffnung des Landes für ausländische Hilfe zu überzeugen, blieben zunächst ohne Erfolg. Bisher hätten ihm die burmesischen Behörden lediglich mitgeteilt, dass seine Bitten nach Einreisegenehmigungen für mehr ausländische Helfer geprüft würden, sagte Michel.
Starke Regenfälle erschweren die Arbeit der Helfer
Weiterhin
gingen heftige Regenfälle über dem Irrawaddy-Delta nieder, wo nach wie vor
hunderttausende Menschen verzweifelt auf Lebensmittel, Trinkwasser,
Notunterkünfte oder medizinische Versorgung warteten. Die Militärregierung
steht weltweit massiv in der Kritik, weil sie internationale Helfer an der
Versorgung der Sturmopfer hindert. Ausländischen Journalisten wird von der
burmesischen Militärregierung der Zugang zum Delta untersagt. Die nun
angekündigte Reise der Diplomaten ins Unglücksgebiet wurde von einem
Sprecher der britischen Botschaft bestätigt, er machte aber keine näheren
Angaben.