Rund 200 chinesische Gastarbeiterinnen haben in Bacau wegen zu geringen Lohns protestiert. Die Firma hat angekündigt die Frauen zu kündigen.
Rund 200 Gastarbeiterinnen aus China haben am Sonntagabend in der ostrumänischen Stadt Bacau gewaltsam gegen die aus ihrer Sicht zu geringen Löhne protestiert, die sie in einer dort ansässigen Textilfabrik bekommen. Wie die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf den Fabrikbesitzer berichtete, hätten die Arbeiterinnen mit Löffeln "bewaffnet" das Büro der Firmenleitung gestürmt und eine Verdopplung ihres Monatslohns von derzeit 350 Dollar verlangt.
Chinesinnen müssen 25 Prozent an Vermittler zahlen
Zur
Begründung hätten die Gastarbeiterinnen angegeben, dass sie 25 Prozent ihres
Lohnes an eine chinesische Firma abgeben müssten, die sie zur Arbeit nach
Rumänien vermittelt habe. Die rumänische Firma schloss Lohnerhöhungen aus
und kündigte an, die Chinesinnen bei der Polizei anzuzeigen und in ihre
Heimat zurückzuschicken. Man habe bereits durch eine andere Firma in China
weitere 1000 Arbeiterinnen "rekrutiert", teilte der Fabrikbesitzer mit.
Personalmangel in Rumänien
Die Beschäftigung von
Gastarbeitern ist im neuen EU-Mitgliedsland Rumänien noch nicht sehr
verbreitet. Jedoch wird ein akuter Mangel von einheimischen Arbeitskräften
vor allem in der Textil- und Bauindustrie beklagt, weil viele Rumänen zur
Arbeit ins westliche Ausland abgewandert sind.