Hintergrund

Das japanische Kaiserhaus

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Die japanische Kaiser-Familie hat zum ersten Mal seit 40 Jahren wieder männlichen Nachwuchs bekommen.

Hier einige Informationen zu der Monarchie, die sich zu den ältesten der Welt zählt:

Japanische Traditionalisten sind davon überzeugt, dass das Kaisertum des Landes länger als alle anderen Dynastien auf der Welt in ununterbrochener Folge als Erbmonarchie überlebt hat. Chroniken aus dem achten Jahrhundert nennen als ersten Kaiser Jimmu, der von 660 bis 585 vor Christus geherrscht haben soll. Es ist unklar, ob er tatsächlich gelebt hat.

Über weite Strecken der Geschichte hatte der japanische Kaiser keine direkte politische Macht, sondern eine symbolische und religiöse Rolle. Erst als Japan 1889 eine konstitutionelle Monarchie einführte, änderte sich dies und der Kaiser wurde zugleich zu einem göttlichen Herrscher gemacht.

Kaiser Hirohito, Vater des derzeitigen Throninhabers Akihito, legte den göttlichen Status nach der Niederlage seines Landes im Zweiten Weltkrieg wieder ab. Die jetzige Verfassung bezeichnet den Kaiser als "Symbol des Staates und der Einheit des Volkes".

Der Tradition zufolge dürfen nur Männer den Thron besteigen, die auf der väterlichen Seite vom Kaiser abstammen.

Die kaiserliche Familie hat seit 1965 auf einen männlichen Nachkommen gewartet. In diesem Jahr kam der Vater des nun geborenen Buben, Prinz Akishino zur Welt, der um vier Jahre jüngere Bruder von Kronprinz Naruhito. Die beiden Prinzen haben bisher drei Töchter.
Das Neugeborene ist das dritte Kind von Prinz Akishino und Prinzessin Kiko.

Angesichts der langen Wartezeit hat ein Expertengremium im vergangenen November Empfehlungen für eine Neuregelung der Thronfolge ausgesprochen. Demnach sollten auch Frauen und ihre Kinder den Thron erben dürfen und das Kaisertum sollte immer an das erstgeborene Kind gehen, unabhängig von seinem Geschlecht.

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