Auschwitz

Diebstahl von Schriftzug war Auftrag

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Polnische Kleinkriminelle haben im Auftrag eines schwedischen Neonazis das Relikt vom Haupteingang des ehemaligen KZ entwendet.

Eine Gruppe von Kleinkriminellen aus dem polnischen Dorf Czernikowo bei Torun (Thorn) hat offenbar vor Weihnachten den Schriftzug "Arbeit macht frei" am Eingang des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz in Oswiecim gestohlen. Die Diebe, die zwischen 34 und 39 Jahre alt sein sollen, haben möglicherweise gar nicht so genau gewusst, worum es sich beim Lager Auschwitz handelte.

"Maus" und "Spatz"
Die vier mutmaßlichen Täter sind nur eine "Dorf-Gang", ihre Mitglieder sollen in der örtlichen Verbrecherszene die Kosenamen "Linse", "Junge Maus", "Alte Maus" und "Spatz" tragen. Alle Verdächtigen haben schon Gefängnisstrafen wegen Eigentumsdelikten und Schlägereien verbüßt.

Im Auftrag von Neonazi
Den Auftrag zum Diebstahl des Auschwitz-Schriftzuges bekamen sie angeblich von Marcin A., einem 29-jährigen Bauunternehmer aus Czernikowo, der vor zwei Jahren als Saisonarbeiter in Schweden gewesen war. Dort hatte Marcin A. den mit der schwedischen Neonazi-Szene verbundenen Anders H. kennengelernt, der als Drahtzieher des Raubes in Auschwitz gilt. Marcin A. hatte in Schweden unter anderem in der Firma gearbeitet, die der Familie von Anders H. gehört.

Die Polizei hat vermutlich von Anders H. den Hinweis auf die Täter in Polen bekommen, die bereits verhaftet sind. Offenbar war Anders H. erschrocken, als er das weltweite Medienecho auf die Tat erlebte.

Neonazi ist Schwede
Die polnische Staatsanwaltschaft bestätigte die mutmaßliche Verwicklung eines schwedischen Staatsbürgers in den Diebstahl des Auschwitz-Schriftzugs "Arbeit macht frei". Der Verdächtige hatte die Gedenkstätte im vergangenen Frühjahr gemeinsam mit zwei Polen besucht und diese mit dem Diebstahl beauftragt.

Der Schriftzug "Arbeit macht frei", der sich über dem Eingang des Konzentrationslagers Auschwitz befand, war am 18. Dezember entwendet worden und wurde später wieder gefunden.

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