Im Fall Madeleine sind jetzt neue Vorwürfe gegen die Chef-Ermittler aufgetreten. Sie kommen aus den eigenen Reihen.
Die "Sun" berichtete am Dienstag exklusiv über die schweren Vorwürfe, die Männer aus den eigenen Reihen - zwei Polizisten - jetzt den portugiesischen Chefermittlern der ersten Stunde vorwerfen. Die Polizisten berichteten, dass der Tatort - die Ferienwohnung in Praia da Luz - nicht abgesperrt wurde, sondern "die ganze Welt" im Apartment herumgetrampelt sei. Freunde, Familie, Nachbarn, Leute von der Straße - alle waren in Maddies Schlafzimmer, so der Polizist. Weiters erzählte er - anonym: "Bis wir ankamen war schon alles ein Chaos". Sein Kollege kritisierte: "Jedes Verschwinden sollte wie ein potentielles Verbrechen behandelt werden. Es ist keine Gehirnoperation".
Eltern waren "merkwürdig"
Den beiden Polizisten,
die sich jetzt erstmals zu Wort gemeldet haben, erzählten außerdem, dass sie
die ganze Situation "merkwürdig" gefunden haben. Die McCanns waren "traurig,
panisch, hatten weit aufgerissene Augen". Eigentlich ja eine normale
Reaktion, wenn man bemerkt, dass die eigene Tochter verschwunden ist, aber
zugleich waren sie auch noch "nervös und aufgekratzt. Jedenfalls nicht
normal". Weiters hatte das Ehepaar Alkohol getrunken und es war schwer mit
ihnen umzugehen.
Trauergottesdienst
In dem rätselhaften Fall tappen die Behörden
seit Monaten im Dunkeln. Madeleines Eltern, Gerry und Kate McCann, baten bei
einem Gedenkgottesdienst für ihre verschwundene Tochter am Samstagabend die
Öffentlichkeit erneut um Hilfe bei der Suche. Sie gehen von einer Entführung
aus. Die Polizei wiederum geht jetzt auch wieder der Möglichkeit nach, dass
die Eltern selbst in das Verschwinden des Kindes verwickelt sein könnten.
Der anonyme Polizist zur "Sun": "Eines ist sicher: Das kleine Baby war
nicht, wo es sein hätte sollen."