Polizei und Staatsanwaltschaft haben Ermittlungen zur Ursache des Unfalls an der RWE-Kraftwerksbaustelle in Grevenbroich aufgenommen, bei dem drei Arbeiter getötet wurden.
"Wir haben den Tatort - und so behandeln wir denn Unglücksort - beschlagnahmt", sagte Polizei-Einsatzleiter Rolf-Pete Hoppe am Freitag in Grevenbroich. Es müsse geklärt werden, ob es ein reiner Unglücksfall oder menschliches Versagen und damit fahrlässige Tötung gewesen sei.
Drei Monteure getötet
Bei der Montage eines Stahlträgers an
der Baustelle des Braunkohlekraftwerks waren tonnenschwere Stahlteile aus
über 140 Metern in die Tiefe gestürzt. Dabei wurden nach derzeitigen
Erkenntnissen drei Monteure aus der Slowakei und Tschechien im Alter
zwischen 25 und 35 Jahren getötet. Fünf weitere Arbeiter im Alter zwischen
20 und 30 Jahren wurden schwer verletzt. Ein Sanitäter erlitt bei dem
Rettungseinsatz einen Herzinfarkt.
Zunächst hatte die Einsatzleitung von fünf Toten gesprochen. Dies sei in der Hektik des Geschehens ein Übermittlungsfehler gewesen, erklärte Einsatzleiter der Kriminalpolizei.
Schwierige Bergung
Die Bergung der Toten gestaltete sich wegen
ungesicherter Stahlteile sehr schwierig. Einer hing auch mehr als 20 Stunden
nach dem Unglück noch in seinem Sicherungsgeschirr in 140 Metern Höhe, ein
weiterer in 70 Metern. Der dritte getötete Monteur wurde unter Trümmerteilen
begraben.