An Bord des Flüchtlingsbootes befand sich auch eine Leiche, das Flüchtlingslager auf der italienischen Insel ist hoffnunglos überfüllt.
53 Migranten sind am Mittwoch auf einem Strand von Lampedusa gelandet. An Bord des Flüchtlingsbootes befand sich auch die Leiche eines während der Seefahrt gestorben Mannes, berichteten italienische Medien am Mittwoch. Die Polizei nahm unterdessen fünf Schlepper fest, die beschuldigt werden, am Sonntag 228 Migranten an Bord eines Fischerbootes nach Sizilien gebracht zu haben.
Flüchtlinge wurden eingeschüchtert
Den Verdächtigen
wird unter anderem Gewalttätigkeit gegen die Flüchtlinge an Bord ihres
Bootes vorgeworfen. Sie hatten den Migranten damit gedroht, ein Neugeborenes
ins Meer zu werfen, wenn sie der Polizei ihre Identität bekanntgegeben
sollten.
Aufnahmelager völlig überlastet
Das Aufnahmelager auf
Lampedusa ist buchstäblich am explodieren. Bis Dienstag waren 1.800 Personen
in dem auf 800 Personen ausgerichteten Quartier untergebracht. 2008 seien
30.657 Menschen auf der kleinen Insel gelandet, 2007 waren es noch 11.749
gewesen, teilten die Behörden mit.
Massenimmigration schadet Tourismus
Gestiegen ist der Unmut der
Einwohner gegen die Massenimmigration, die Lampedusa seit Jahren im Schach
hält. Aus Protest gegen die Flüchtlingswelle, die dem Ansehen der Insel als
Touristenparadies stark schade, sind am Mittwoch die Geschäfte gesperrt
geblieben.
"Die Regierung denkt nur noch an die Flüchtlinge und vergisst uns total. Die Gefahr ist, dass Lampedusa zu einer Art Alcatraz wird, voller Immigranten und Polizisten. Dabei ist Lampedusa eine der Mittelmeerinseln mit dem saubersten Meer und sollte von Touristen geschätzt werden", protestierte Bürgermeister Bernardino De Rubeis. Auf Lampedusa leben rund 5.000 Personen.