Laut Zeitungsberichten ist das Blut in der Ferienwohnung das eines Mannes. Das Labor bestätigt dies nicht.
Die Blutspuren in der portugiesischen Ferienwohnung, aus der Madeleine vor mehr als 100 Tagen verschwand, stammen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht von dem kleinen Mädchen. Dennoch befürchten die Ermittler laut Londoner Zeitungsangaben vom Donnerstag, dass das vier Jahre alte Mädchen aus Großbritannien in der Wohnung umgekommen ist.
Rekordmenge an neuen Spuren
Neben den Blutresten hätten Detektive
in dem Appartement in Portugal eine "Rekordmenge" von anderen Spuren
entdeckt, die darauf hindeuteten, dass Madeleine tot sei, erklärte
Polizeisprecher Olegário Sousa nach Angaben der Zeitung "Daily Mail".
Zugleich habe Sousa die Bekanntgabe neuer offizieller Verdächtiger
angekündigt.
Die britische Boulevardzeitung "Daily Express" berichtete gar, die Polizei wisse bereits, wer Madeleine getötet habe. Dies wurde jedoch von Chefinspektor Olegário Sousa dementiert. Es seien Äußerungen von ihm nicht korrekt wiedergegeben worden, sagte er der portugiesischen Nachrichtenagentur "Lusa".
Blut von einem Mann
Nach Angaben der Londoner "Times" sind
Experten des britischen Rechtsmedizinischen Dienstes zu der Auffassung
gelangt, dass die in der Ferienwohnung in Praia da Luz entdeckten Blutreste
von einem Mann stammten. Diese Entdeckung bedeute für Madeleines Eltern Kate
und Gerry McCann neue Hoffnung, dass ihre Tochter doch noch am Leben ist.
Das Ergebnis der Blutanalyse gelte bisher nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 72 Prozent als zutreffend, berichtete die "Times" unter Berufung auf ein vierseitiges Zwischengutachten. Das Blut stamme wahrscheinlich von einem weißen Nordeuropäer. Die Ermittler vermuteten, dass dieser Mann zu jenen Bewohnern der Ferienwohnung gehörte, die das Appartement mehrere Wochen nach dem Auszug der Familie McCann gemietet hatten.
Madeleines Eltern zurück nach England
In der Zwischenzeit
erwägt Madeleines Mutter laut "Times" erstmals ernsthaft die Rückkehr nach
Großbritannien. Bisher hatten die McCanns - beide sind Ärzte im Alter von 39
Jahren - gesagt, sie würden in Portugal bleiben, bis das Schicksal ihrer
Tochter geklärt sei. "