Sorge im Pazifik

Experten warnen: Riesiger Unterwasser-Vulkan kurz vor Ausbruch

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Tief unter der Wasseroberfläche, rund 500 Kilometer vor der Küste Oregons, droht ein Unterwasservulkan erneut auszubrechen.  

Der sogenannte Axial Seamount, ein kilometerbreiter Schildvulkan am Meeresboden, zeigt laut Wissenschaftlern deutliche Anzeichen einer bevorstehenden Eruption.

Bereits im Jahr 2015 kam es dort zum letzten Ausbruch – mit massiven Folgen: Rund 8.000 Erdbeben, Lavaströme von bis zu 120 Metern Dicke und ein Absinken des Meeresbodens um fast 2,5 Meter wurden registriert. Nun beobachten Forschende wieder eine besorgniserregende Entwicklung: Der Boden des Meeres hebt sich erneut – ein typisches Zeichen für aufsteigendes Magma.

„Der Meeresboden hat inzwischen wieder den Stand erreicht, den wir kurz vor der Eruption 2015 gemessen haben“, erklärt William Wilcock, Geophysiker an der Universität Washington. Wenn die bisherigen Beobachtungen stimmen, könnte der Vulkan laut ihm „jeden Tag ausbrechen.“

Trotz dieser Warnung besteht keine Gefahr für Menschen oder Küstenregionen. Der Vulkan liegt in mehr als 1.500 Metern Tiefe und weit entfernt vom Festland – eine Eruption würde dort völlig unbemerkt verlaufen und keine seismische Aktivität an Land auslösen, betonen Expertinnen und Experten.

"Für uns ungefährlich"

Mike Poland vom Yellowstone-Observatorium sieht die Lage daher entspannt: „Axial Seamount ist wahrscheinlich der am besten überwachte Unterwasservulkan der Welt. Aus wissenschaftlicher Sicht ist das hochspannend, aber für uns ungefährlich.“

Der Vulkan befindet sich am Juan-de-Fuca-Rücken, einer geologischen Verwerfungslinie unter dem Meer, die sich zwischen Oregon und Alaska erstreckt. Er zählt zu den sogenannten Schildvulkanen, die eher breite, flache Strukturen aufweisen – ähnlich wie die Vulkane auf Hawaii. Die Ausbrüche verlaufen meist ruhig und ohne Explosionen – Lava strömt langsam aus dem Krater und verteilt sich über den Meeresboden.

Ausbruch spätestens Ende 2025

Seit 1998 wurde der Axial Seamount bereits drei Mal dokumentiert ausbrechen – zuletzt 2015. Seismologe William Chadwick von der Oregon State University beobachtet den Vulkan seit Jahren. Bereits im November 2024 fiel ihm auf, dass sich der Boden wieder ähnlich stark gewölbt hatte wie vor dem letzten Ausbruch. Das gleiche Muster war es, das Chadwick und sein Team 2015 half, die Eruption rechtzeitig vorherzusagen.

„Der Vulkan ist entweder am Ausbrechen – oder bereitet sich auf den nächsten Ausbruch vor“, sagt Chadwick. „Wir erwarten eine Eruption spätestens bis Ende 2025.“

Die Forschenden überwachen die Entwicklung rund um die Uhr – mit Sensoren, Unterwasserrobotern und Satellitendaten. Ihre Arbeit liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie sich Vulkane unter Wasser verhalten – ein Gebiet, das bislang weitgehend unerforscht ist.

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