Bulgarien

Explosionen in Waffenlager erschüttern Sofia

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Schwere Detonationen in Bulgarien: Ein Waffenlager in der Hauptstadt Sofia flog in die Luft. Laut Verteidigungsministerium gab es keine Verletzte.

Eine Serie von Explosionen in einem Munitions-und Waffenlager des Verteidigungsministeriums hat am Donnerstag die bulgarische Hauptstadt Sofia erschüttert. Nach Behördenangaben wurde aber niemand verletzt. Stunden nach der ersten Explosion am frühen Morgen waren immer noch kleinere Detonationen in dem Lager am östlichen Stadtrand zu hören.

Die Bewohner der Umgebung wurden vorsorglich in Sicherheit gebracht, alle Straßen zu dem Depot sowie der nahe gelegene Hauptstadt-Flughafen gesperrt. Laut Innenminister Michail Mikow und Verteidigungsminister Nikolai Zonew lagern auf dem Gelände keine Chemie- oder Atomwaffen. Der materielle Schaden sei aber immens.

1.500 Tonnen alte Munition und Waffen
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums lagern in dem Depot in dem Dorf Tschelopetschene 1.500 Tonnen alter Munition und Waffen, vor allem Sprengstoff, Hand- und Panzergranaten. Unklar war zunächst, was die erste Explosion auslöste. Über Radio wurden die Anwohner aufgerufen, die Fenster geschlossen zu halten und in den Häusern zu bleiben. Über den östlichen Vororten von Sofia lag Schwefelgeruch in der Luft, eine dicke Staub- und Rauchwolke stieg auf. Laut dem Wetterdienst sollte die Wolke jedoch von der Hauptstadt weg gen Osten weiterziehen.

"Wir waren gerade in unserem Auto unterwegs, als uns eine gewaltige Detonation traf. Es hörte sich an wie ein ganzer Haufen von explodierenden Feuerwerkskörpern. Alles, Bäume, Büsche, krümmte sich, unser Autodach sackte ab - es war ein Alptraum", berichtete ein Augenzeuge dem Radiosender Darik. Ein Anwohner erzählte, wie die Leute des benachbarten Dorfs Lokorsko in Panik in ihren Schlafanzügen auf die Straße rannten. "Wir dachten, es wäre ein Erdbeben", sagte er. In vielen Häusern seien die Fenster zersplittert.

Granatsplitter kilometerweit geschleudert
Von der Wucht der Detonation wurden Granatsplitter kilometerweit in die Umgebung geschleudert. Ein größeres Teil landete auch in der Nähe der Flughafen-Landebahnen. Daraufhin beschloss Verkehrsminister Petar Mutaftschjew, den Flugbetrieb zunächst bis zum frühen Nachmittag nach Plowdiw umzuleiten. Ministerpräsident Sergej Stanischew berief das Kabinett zu einer Krisensitzung ein.

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