Eine unvorhergesehene Gefahr aus dem Grillfest – ein Fall aus den USA zeigt die Risiken von unzureichend gegartem Fleisch.
Ein Familienfest mit einem besonderen Menü aus Bärenfleisch endete in einem medizinischen Albtraum. Sechs Personen erlitten eine seltene parasitäre Erkrankung, nachdem sie Kebabs aus Schwarzbärenfleisch gegessen hatten.
Parasitärer Schock in South Dakota
In South Dakota, USA, wurde eine Großfamilie von einer schweren parasitären Infektion heimgesucht. Nachdem sie Kebabs aus dem Fleisch eines Schwarzbären gegessen hatten, entwickelten sechs Familienmitglieder Fieber, Schmerzen und Schwellungen. Diese seltene Erkrankung wurde durch Larven verursacht, die in das Hirn und Herz wandern können.
Ein Mitglied der Familie aus South Dakota überraschte seine Angehörigen mit dem Fleisch eines in Nordkanada (Kanada) erlegten Schwarzbären. Dieses besondere Essen sollte ein Festmahl der Extraklasse werden. Laut dem Medium "NBC News" war das Fleisch jedoch 45 Tage in einem normalen Haushaltsgefrierschrank eingefroren gewesen, bevor die Familie es auf dem Grill als Kebab zubereitete.
Der schockierende Vorfall ereignete sich bereits im Juli 2022, doch erst jetzt veröffentlichte das "Center for Disease Control and Prevention" (CDC), eine Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums, einen ausführlichen Bericht darüber.
Schwierige Zubereitung und fatale Folgen
Die Familie hatte große Schwierigkeiten festzustellen, ob die Kebabs vollständig durchgegart waren, da das Fleisch eines Schwarzbären von Natur aus dunkel ist. Ein Fleischthermometer war nicht vorhanden, sodass sie sich lediglich auf die Fleischfarbe verließen. Dies stellte sich als schwerer Fehler heraus, wie fast allen Familienmitgliedern kurz darauf schmerzlich bewusst wurde.
Gesundheitliche Folgen für die Familienmitglieder
Eine Woche nach dem Fest entwickelte ein 29-jähriger Familienangehöriger aus Minnesota (USA) Fieber, starke Muskelschmerzen und Schwellungen um die Augen. Zweimal musste er ins Krankenhaus, da er beim ersten Besuch das reichhaltige Essen rund sieben Tage zuvor nicht erwähnte.
Beim zweiten Besuch testeten Ärzte ihn positiv auf Antikörper gegen Trichinella, eine Gattung der Fadenwürmer. Fünf weitere Familienmitglieder entwickelten ebenfalls schwerwiegende Symptome. Die Erkrankten, im Alter von zwölf bis 62 Jahren, litten wahrscheinlich an Trichinellose, einer Infektion, die durch Fadenwürmer ausgelöst wird und die bis zum Herzen oder Gehirn vordringen können. Dies kann zu Zysten, Krampfanfällen und Entzündungen führen.
Seltene, aber gefährliche Infektion
Infektionen wie diese sind sehr selten. Von 2016 bis 2022 meldete die Gesundheitsbehörde in den USA nur sieben Ausbrüche von Trichinellose mit insgesamt 35 wahrscheinlichen oder bestätigten Fällen. Die meisten dieser Fälle standen im Zusammenhang mit Bärenfleisch.
Experten warnen vor unzureichendem Garen
Alle betroffenen Familienmitglieder wurden mit dem Medikament Albendazol behandelt und sind laut CDC vollständig genesen. Die Gesundheitsbehörde warnte jedoch erneut davor, zu glauben, dass Einfrieren alle Bakterien und Parasiten im Fleisch abtöten könne. Experten fanden in den Fleischresten nicht nur tote, sondern auch lebende Wurmlarven. Das Bärenfleisch war mit einer Art infiziert, die in arktischen Bären vorkommt und gegen Einfrieren resistent ist.
Der Bericht mahnt, dass Personen, die Fleisch von Wildtieren verzehren, sicherstellen sollten, dass dieses ausreichend gegart wird. Eine Kerntemperatur von mindestens 74 Grad Celsius ist notwendig, um Trichinella-Parasiten abzutöten. Dies sollte mit einem Fleischthermometer überprüft werden und nicht durch bloßes Betrachten der Fleischfarbe.