Der Sturm traf zum viertel Mal aufs Festland. Damit stellt er einen meteorologischen Rekord auf. Die Zahl der Todesopfer steigt weiter.
Der Tropensturm "Fay" ist am Samstag zum vierten Mal über Florida hinweggezogen und hat damit einen Rekord aufgestellt. Zuvor war der Sturm nach tagelangem Dauerregen und heftigen Windböen auf den Atlantik hinausgezogen, kam am Morgen jedoch wieder zurück. Seit dem ersten Auftreffen auf die Küste des US-Staats am vergangenen Montag sind nach Behördenangaben sechs Menschen ums Leben gekommen, weite Gebiete waren überflutet, Stromleitungen zerrissen und knapp 1.600 Häuser wurden teils schwer beschädigt.
Meteorologen rechneten damit, dass der Sturm im Laufe des Samstags den Küstenbereich Floridas verlassen und nach Alabama und Mississippi weiterziehen würde. Bis zum Sonntag wurde weiter mit Windböen von bis zu 70 Stundenkilometern gerechnet. "Fay" hat Florida damit insgesamt vier Mal heimgesucht und war zwischendurch immer wieder aufs Meer zurückgeschwenkt.
Am schwersten betroffen von dem Unwetter war die Stadt Melbourne an der Atlantikküste, wo das Wasser zeitweise mehr als 1,20 Meter hoch in den Straßen stand. Die Überschwemmungen gingen jedoch am Freitag in den meisten Stadtteilen zurück, eine dicke Schlammschicht blieb liegen. Zehntausende Menschen hatten immer noch keinen Strom. Versicherungen meldeten den Eingang von bisher fast 4.000 Schadensanzeigen. Die Behörden schätzten den entstandenen Schaden zunächst auf 53 Millionen Dollar (35,8 Mio. Euro).
Alligatoren kommen aus den Sümpfen
Aufgrund heftiger
Überschwemmungen im US-Bundesstaat Florida durch den Tropensturm "Fay"
hat die US-Regierung den Notstand in der Region ausgerufen. Zur
Unterstützung der regionalen Einsatzkräfte hat US-Präsident George W. Bush
die Entsendung von Helfern des Bundes angeordnet. An manchen Orten fielen
bis zu 75 Zentimeter Regen. "Fay" halte sich im Nordosten Floridas
auf und bewege sich nur langsam voran, teilte das US-Hurrikanzentrum in
Miami mit.
Alligatoren und Schlangen
Nach viertägigem Regen sehen sich die
Menschen in Florida neben Hochwasser einer weiteren Unannehmlichkeit
ausgesetzt: Alligatoren und Schlangen, die aus den Sümpfen auf überflutete
Straßen, in Vorgärten und Hauseingänge kriechen.
Aufgrund des Sturmes und der Überschwemmungen sind rund 100.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Rund 50.000 Häuser stehen unter Wasser.
Vierzig Tote in Karibikstaaten
Bevor "Fay" die USA
erreichte, hatte der Sturm in mehreren Karibikstaaten gewütet und dabei
mindestens 40 Menschen getötet. "Fay" ist der sechste
atlantische Tropensturm dieser Saison, die von Juni bis Ende November
dauert. Nach seinem Durchzug über Florida wird er voraussichtlich
abgeschwächt über den US-Bundesstaat Georgia hinwegwehen.