Beim Zusammenstoß des Hochgeschwindigkeitszuges mit einem LKW vor Genf kam der Fahrer ums Leben, 25 Fahrgäste wurden verletzt.
Beim Zusammenstoß eines französischen Hochgeschwindigkeitszuges mit einem Lastwagen ist am Mittwoch ein Mensch ums Leben gekommen. Der Fahrer des Schwertransporters, den der TGV-Zug auf einem Bahnübergang in Ostfrankreich gerammt habe, sei tot, teilte das Departement Ain mit. Weitere 35 Menschen hätten leichte Verletzungen erlitten, acht von ihnen würden im Krankenhaus behandelt. Der Unfall ereignete sich den Angaben zufolge in der Nähe der Stadt Tossiat, rund fünfzig Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt. Wieso der Schwerlastwagen auf den Gleisen gestanden hatte, als die Schranken heruntergingen, war zunächst unklar.
Fürchterlicher Aufprall
"Es war ein heftiger Stoß",
berichtete eine etwa vierzigjährige Frau, die im vorderen Abteil gesessen
hatte. "Die Decken stürzten ein." Ein neuseeländischer Fahrgast war
sichtlich schockiert und sagte, der Aufprall sei "fürchterlich" gewesen. Ein
weiterer Passagier berichtet, der Sitz vor ihm sei aus der Verankerung
gerissen worden. "Wir sind nach vorne geworfen worden. Einige Leute waren an
der Nase verletzt." Trotzdem seien alle vergleichsweise ruhiggeblieben,
sagte der Mann.
Ermittlungen haben begonnen
Rund hundert Polizisten, 80
Feuerwehrleute und drei Notarztmannschaften versorgten die Verletzten am
Unfallort und nahmen Ermittlungen auf. Zwei Hubschrauber beteiligten sich an
den Rettungsarbeiten. Die Ermittler untersuchten, ob die Signalanlage auf
der Strecke nicht richtig funktionierte oder ob der überlange
Schwertransport beim Überqueren des Bahnübergangs in Schwierigkeiten geraten
war.
Lokführer bremste noch
Der TGV sei auf dem Teilstück
zwischen Paris und Genf etwa hundert Stundenkilometer schnell gefahren,
teilten die Behörden mit. Nach Angaben der französischen Bahn (SNCF) bremste
der Lokführer vor dem Zusammenstoß noch. Die Polizei hatte zunächst erklärt,
der Lokführer sei schwer und 24 Fahrgäste seien leichter verletzt. Obwohl
der vordere Teil des Zuges durch den Aufprall aus den Gleisen sprang, gab es
demnach keine Schwerverletzten. Die unverletzten Fahrgäste wollte die Bahn
mit Bussen zum nächstgelegenen Bahnhof bringen, damit sie von dort nach Genf
weiterfahren oder nach Paris zurückkehren könnten.