Teure Scheidung

Für jahrelange Hausarbeit: Spanier muss Ex-Frau 204.624 € nachzahlen

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Ein ungewöhnliches Gerichtsurteil sorgt in Spanien für Aufsehen: Für jahrelange, unbezahlte Hausarbeit während der Ehe schuldet ein Mann nun seiner Ex-Frau über 200.000 Euro.

25 Jahre lang lebte Ivana Moral "im Elend". Drastische Worte für ihre Ehe, doch in dieser dürfte sie jahrelang nur im Schatten ihres Ex-Mannes gestanden sein. "Ich konnte meiner Tochter nicht mal einfach so Schulhefte kaufen. Mein Mann dagegen hatte einen 400-Euro-Motorradhelm, er kaufte sich einen riesigen Olivenhain", erzählt die 48-Jährige. Während ihr Gatte im Luxus lebte, habe sie sich wertlos und hoffnungslos abhängig gefühlt. "Ich musste immer um Geld betteln."

Doch damit ist nun Schluss. Denn ein Gericht in Malaga verurteilte den Mann nun zu einer saftigen Entschädigung von 204.624,86 Euro. Damit soll abgegolten werden, dass sich Ivana während der Ehe stets allein um den Haushalt und die beiden Kinder gekümmert hatte und noch dazu unentgeltlich als Putzkraft im Fitnessklub ihres Ex mitgearbeitet hatte.

Der Betrag setzt sich aus dem Mindestlohn in Spanien (derzeit 15.120 Euro brutto/Jahr) für jedes Ehejahr (1995 bis 2020) zusammen. Darüberhinaus erhält Ivana künftig eine monatliche Pension von 500 Euro und 1.000 Euro für die beiden Töchter von ihrem Ex-Gatten.

Schmerzen dürfte den Mann die Zahlung wohl kaum: Das aktuelle Vermögen des Unternehmers soll sich auf rund fünf Millionen Euro belaufen. "Es geht nicht vorrangig ums Geld, sondern um die Wertschätzung, die ich für alles bekommen habe, was ich in den letzten 25 Jahren voller Hingabe getan habe", sagt Ivana Moral.

Ihre Anwältin sieht das Urteil als "beispielhaft für alle Frauen, die im Schatten von Karriere-Männern stehen".

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