Jahresbilanz

Bundesforste durchlebten schwieriges 2009

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Probleme waren der sinkende Holzpreis und der Borkenkäferbefall. Daher soll heuer der Holzeinschlag massiv gesenkt werden.

Die staatlichen Österreichische Bundesforste AG (ÖBf), größter Grundbesitzer des Landes, hat 2009 das schwierigste Jahr seit seiner Ausgliederung (1997) hinter sich gebracht, schüttet aber trotzdem ein Mehrfaches seines Gewinns an den Staat aus. Um dagegen in der Waldbewirtschaftung "nachhaltig" zu bleiben, will man ab heuer den Holzeinschlag "deutlich reduzieren". Seit 2007 hatten die Bundesforste wegen Windschäden und Schädlingsbefalls jedes Jahr viel mehr Holz ernten müssen als nachgewachsen ist.

Kein Arbeitsplatzabbau

"Wir haben in den vergangenen Jahren Vorgriffe getätigt und wollen das jetzt nicht weiter strapazieren", sagte ÖBf-Finanzvorstand Georg Schöppl. Schöppl und Vorstandssprecher Georg Erlacher wollen für heuer zwar die gestiegenen Holzerntekosten eindämmen und "interne Arbeitsressourcen optimieren" - haben aber erneute große Strukturänderungen ausgeschlossen. Die Beschäftigtenzahl soll bei den nun erreichten 1.200 Mitarbeitern gehalten werden, die Zahl der Forstbetriebe (12) und Reviere (121) sollen unverändert bleiben.

"Wenn wir jeden zehnten Quadratmeter der Staatsfläche betreuen wollen, brauchen wir entsprechendes Personal", meinte Schöppl. Erlacher sprach davon, dass man die "Flächenpräsenz der Bundesforste sichern" wolle. Die Bundesforste hatten 1997 und 2004 bereits massiv umstrukturiert.

Sturmschäden und Borkenkäfer

Zu den größten Problemen des vergangenen Jahres haben ein Borkenkäferbefall und die sinkenden Holzpreise - Folge des vielen Schadholzes und der Wirtschaftskrise - gezählt, so die ÖBf-Manager. Insgesamt sind im vergangenen Jahr 2,35 Millionen Festmeter Holz geerntet worden, um 600.000 Festmeter mehr als neu gewachsen sind. Während die Erlöse für das Holz um durchschnittlich 10 % pro Festmeter gesunken sind, sind die Kosten für die Ernte um 4 % gestiegen.

22 Mio. für den Finanzminister

Trotz höherer Erlöse aus Immobiliengeschäft, aus den Jagdrevieren und mit den Dienstleistungen hatte dies drastische Auswirkungen auf den Überschuss: Der Vorsteuergewinn (vor "Fruchtgenuss") ist von 23,4 auf 6 Mio. Euro eingebrochen. Dennoch werden - wie im vergangenen Jahr - 22 Mio. Euro an den Finanzminister ausgeschüttet. Die Betriebsleistung sank um mehr als 18 % auf 220,4 Mio. Euro.

Heuer hofft die ÖBf auf steigende Holzpreise und strebt für 2010 wieder einen Gewinn von 19 Mio. Euro an. Der Holzeinschlag soll trotzdem auf 1,7 Millionen Festmeter gesenkt werden. Verkäufe von ÖBf-Eigentum wegen der Budgetsituation sehen Erlacher und Schöppl nicht: ein Verfassungsgesetz stelle nämlich sicher, dass Verkaufserlöse wieder reinvestiert werden müssten - das Management habe aber auch "keine Anzeichen" dafür, dass der Eigentümer Flächenverkäufe erwäge.

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