Glaube und Vernunft

Gemeinsame Erklärung vom Papst und iran. Theologen

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Führende Theologen aus dem iran und der Vatikan einigten sich zum Thema "Glaube und Vernunft im Christentum und Islam". Sie sprechen sich gegen Gewalt aus.

Der Vatikan und führende Theologen aus dem Iran haben sich in Rom auf eine gemeinsame Erklärung zum Thema "Glaube und Vernunft im Christentum und im Islam" geeinigt. Der wichtigste der insgesamt sieben vom Heiligen Stuhl veröffentlichten Grundsätzen besagt, dass Glaube und Vernunft "von sich aus gewaltlos" sind und niemals für Gewalttätigkeit benutzt werden sollten. "Bedauerlicherweise ist es immer wieder vorgekommen, dass beide missbraucht wurden, um Gewalt zu üben", heißt es in dem am Mittwoch auf der Webseite des Vatikans veröffentlichten Dokument.

An dem vorausgegangenen Seminar, das vom vergangenen Montag bis Mittwoch dauerte, waren der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog und das Zentrum für den interreligiösen Dialog der "Islamic Culture and Relations Organization" mit Sitz in Teheran beteiligt. Nach der Generalaudienz empfing auch Papst Benedikt XVI. eine Delegation der iranischen Muslime unter der Führung ihres Chefs Mahdi Mostafavi.

Das Thema "Glaube und Vernunft" ist eines der Leitmotive des Pontifikats von Benedikt XVI. Der Papst hatte in seiner aufsehenerregenden "Regensburger Rede" im Herbst 2006 die Bedeutung der Gewaltlosigkeit bei der Glaubensverkündigung hervorgestrichen und dabei auch eine entsprechende Anfrage an den Islam gestellt.

Die Rede hatte damals zu heftigen und teils gewalttätigen Protesten in der islamischen Welt geführt. Benedikt hatte darin nämlich ein Zitat des byzantinischen Kaisers Manuel II. Palaiologos gebracht, in dem es hieß: "Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten."

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