Continental wollte den Prozess zum Scheitern bringen - vergeblich.
Der Prozess um den Concorde-Absturz bei Paris wird gegen den Willen der Verteidigung fortgesetzt. Das Gericht in Pontoise wies am Mittwoch einen Antrag auf Einstellung des Verfahrens zurück. Der Anwalt der angeklagten Fluggesellschaft Continental hatte argumentiert, in den Ermittlungen seien entlastende Zeugenaussagen nicht ausreichend berücksichtigt worden.
Continental bietet 20 Zeugen auf
Bei dem Unglück im Sommer 2000
waren 113 Menschen getötet worden. Die Staatsanwaltschaft wirft zwei
Continental-Technikern fahrlässige Tötung vor, weil eine Maschine der
US-Fluggesellschaft auf der Startbahn ein Metall-Teil verloren hatte. Dieses
löste den Ermittlungen zufolge eine verhängnisvolle Kettenreaktion aus: Beim
Überrollen der Lamelle platzte ein Reifen der Concorde, der einen Tank
aufriss. Das ausströmende Kerosin entzündete sich und das Überschallflugzeug
stürzte auf ein Hotel.
Continental-Anwalt Olivier Metzner will mehr als 20 Zeugen aufbieten, nach deren Aussage die Concorde bereits brannte, bevor sie über das Metallteil rollte. Zudem sitzen zwei ehemalige Verantwortliche des Concorde-Programms und ein früherer Mitarbeiter der französischen Flugaufsichtsbehörde DGAC auf der Anklagebank: Sie sollen aus ähnlichen Vorfällen mit platzenden Reifen nicht die nötigen Konsequenzen gezogen haben. Erst nach dem Absturz ordneten die Luftfahrtbehörden eine technische Umrüstung des Flugzeugs an.