Bei einem Großbrand in einem Pariser Abschiebezentrum sind mindestes 16 Ausländer verletzt worden.
Ein Teil der Abschiebehäftlinge sei geflohen, es gebe aber keine Zahlen, sagte eine Sprecherin der Hilfsorganisation CIMADE am Montag in Paris.
Die Polizei hatte zuvor gesagt, dass zwischen 14 und 50 Abschiebekandidaten geflohen seien. Nach ersten Erkenntnissen scheint es sich um Brandstiftung zu handeln. Am Samstag war in dem Abschiebezentrum von Vincennes ein 41 Jahre alter Tunesier gestorben. Daraufhin habe es dort Unruhen gegeben, sagte die Sprecherin. Die Polizei hatte als Todesursache zunächst einen Herzinfarkt angegeben, das Ergebnis der Obduktion steht noch aus.
Etwa 230 Abschiebekandidaten seien in anderen Zentren gebracht worden, sagte die Sprecherin. "Sie stehen alle unter Schock", fügte sie hinzu. Der französische Einwanderungsminister Brice Hortefeux hatte in der vergangenen Woche bekanntgegeben, dass Frankreich in den ersten fünf Monaten des Jahres etwa 14.700 Ausländer ohne Bleiberecht abgeschoben habe. Dies seien 80 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Hilfsorganisationen werfen den Sicherheitskräften brutale Methoden bei Abschiebungen vor.