Erdrutsche und Hochwasser halten das Land in Atem.
Gewaltige Erdrutsche nach tagelangen Regenfällen haben in Brasilien mindestens 73 Menschen in den Tod gerissen. Die Behörden befürchten, dass sich die Zahl der Opfer weiter erhöhen wird, weil am Wochenende noch etliche Menschen vermisst wurden. Rettungskräfte suchten mit schwerem Gerät, Schaufeln und bloßen Händen unter Trümmern und Schlammmassen nach Verschütteten.
Allein auf der Touristeninsel Ilha Grande starben am Neujahrstag laut Polizei 28 Menschen, 14 weitere kamen in einem Slum nahe der Küstenstadt Angra dos Reis ums Leben. Im gesamten Staat Rio de Janeiro wurden fast 80 Schlammlawinen gezählt. Unter den Toten waren den Behörden zufolge mehrere Kinder und eine schwangere Frau.
Silversterfeier endet in Drama
Auf der Ilha Grande löste sich ein
Hang und stürzte auf drei Häuser sowie ein Hotel. Zu dem Unglück kam es, als
Touristen gerade von der Silvesterfeier in ihre Zimmer zurückkehrten. Unter
den Todesopfern seien keine Ausländer, erklärten die Behörden. "Wir wollten
Silvester feiern, und dann ist all das Traurige passiert", sagte die
Augenzeugin Fernanda de Oliveira der Zeitung "O Globo".
Seit Mittwoch waren in der Region fast 30 Zentimeter Regen gefallen. "Die Leute haben in dieser Gegend noch nie so viel Regen erlebt", sagte der stellvertretende Gouverneur von Rio de Janeiro, Luiz Fernando Pesao, dem Sender Globo TV. Präsident Luiz Inacio Lula da Silva brach seinen Urlaub ab und reiste zu einem Krisentreffen mit Vertretern des Zivilschutzes.