Deutschland

"Idomeneo" wird im Dezember wieder aufgeführt

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Die aus Furcht vor islamistischer Gewalt abgesetzte Mozart-Oper " Idomeneo" wird am 18. Dezember wieder in Berlin aufgeführt.

Eine weitere Aufführung ist nach einer Mitteilung der Deutschen Oper Berlin für den 29. Dezember terminiert. Die Absetzung der Inszenierung von Hans Neuenfels durch die Opernleitung im September hatte eine heftige Debatte ausgelöst. Intendantin Kirsten Harms wurde unter anderem von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, vorauseilend grundlegende Werte wie das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Kunstfreiheit aufgegeben zu haben.

Jesus, Buddha und Mohammed geköpft
In der Inszenierung präsentiert der kretische König Idomeneo die abgeschlagenen Köpfe von Poseidon, Jesus, Buddha und des islamischen Religionsstifters Mohammed. Die bildhafte Darstellung Mohammeds gilt im Islam als Gotteslästerung.

In europäischen Medien veröffentlichte karikierende Mohammed-Darstellungen hatten im vergangenen Jahr zu massiver anti-westlicher Gewalt in zahlreichen islamisch geprägten Ländern geführt.

Oper aus Angst abgesetzt
Intendantin Harms hatte die Aufführung im September aus Angst vor islamischen Anfeindungen vom Spielplan genommen, obwohl es eine konkrete Gefahrenlage nach Angaben der Sicherheitsbehörden nicht gab.

Allerdings hatte der Berliner Innensenator Erhart Körting (SPD) Harms mit einer dramatischen Andeutung verunsichert. Er hatte erklärt, er liebe die Deutsche Oper und wolle nicht, dass sie einmal nicht mehr stehe. In der Debatte um die Absetzung hatte Körting eingeräumt, möglicherweise falsch gehandelt und ohne vorherige gründliche Diskussion nur auf den Sicherheitsaspekt gesetzt zu haben. Gegen die Absetzung hatte es einen Sturm der Entrüstung quer durch Parteien und gesellschaftliche Gruppen gegeben.

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