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Iran will am religiösen Feiertag keine Scheidungen erlauben

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Laut Berichten der Nachrichtenagentur Isna wird jede dritte Ehe im Iran geschieden.

Teheran. Der Iran will am Hochzeitstag des ersten schiitischen Imam Ali keine Scheidungen mehr zulassen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna am Sonntag forderten die Jugend- und Justizminister, dass schon dieses Jahr am 3. August die neue Vorschrift umgesetzt wird. Kein Notariat landesweit solle dann Scheidungsfälle annehmen oder registrieren.
 
An diesem Tag vor fast 1.400 Jahren hat Ali ibn Abi Talib Fatima, die Tochter des schiitischen Propheten Mohammed, geheiratet. Beide spielen im schiitischen Islam eine sehr wichtige Rolle. Viele religiöse Iraner wollen daher auch unbedingt an diesem Tag heiraten.
 
Laut Isna wird jede dritte Ehe im Iran geschieden. Für das islamische Land, wo die Familie in der Gesellschaft eine ganz besondere Rolle spielen soll, ist diese Statistik besonders peinlich. Daher wird nach Angaben vieler Paare seitens der Behörden versucht, Scheidungen mit Familiengerichten und langen Wartezeiten zumindest zu erschweren.
 
Soziologen sehen die finanzielle Unabhängigkeit der iranischen Frauen in den vergangenen Jahren als Grund für die vielen Scheidungen im Land. Im Gegensatz zu den älteren Generationen wollen besonders die jüngeren Frauen eine nicht funktionierende Ehe nicht ertragen und sich daher auch schneller scheiden lassen.
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