Hunderte Kinder wurden heimlich ins Land gebracht und müssen für Drogenhändler Zwangsarbeit leisten.
Hunderte Kinder aus Südostasien sind nach einem Zeitungsbericht als Arbeitskräfte in britischen Drogenlaboren ausgebeutet worden. Die jungen Asiaten, die mitunter nicht älter als 13 Jahre alt seien, seien heimlich ins Land gebracht worden und würden von Kriminellen wie Sklaven gehalten, berichtete die britische Wochenzeitung "The Independent on Sunday". Die Kinder hätten vor allem Gärtnerarbeiten bei der Zucht von Haschpflanzen übernehmen müssen.
Steigerung um 500 Prozent
Es gebe klare Beweise, dass junge
Menschen zur Zwangsarbeit für die Cannabis-Produktion illegal nach
Großbritannien gebracht und dort auch weiterverkauft würden, bestätigte die
Direktorin der internationalen Kinderrechtsorganisation Ecpat, Christine
Beddoe. "In den vergangenen zwölf Monaten habe die uns berichteten Fälle um
500 Prozent zugenommen", sagte sie. Niemand kenne aber bisher das wahre
Ausmaß des Problems.
Vietnamesische Banden handeln mit Cannabis
Der Handel mit
Cannabis wird nach Angaben der Zeitung in Großbritannien vor allem von
vietnamesischen Banden kontrolliert. Produktion in Großbritannien habe
rapide zugenommen, nachdem die Regierung 2004 die Strafen für Drogendelikte
im Zusammenhang mit Hasch herabgesetzt habe. Experten gehen dem
Medienbericht zufolge davon aus, dass Kriminelle, die eine
Drei-Zimmer-Wohnung in eine Cannabis-Plantage umwandeln, bis zu 430.000 Euro
pro Jahr verdienen.