Schnee auf Mallorca

Kältewelle erreicht Spanien und Portugal

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Die Kältewelle rollt weiter erbarmungslos über Europa. Mittlerweile haben die Minusgrade und der Schnee auch die iberische Halbinsel erreicht.

In Frankreich befürchtet man eine Stromknappheit, in Italien richteten heftige Schneefälle besonders im Norden ein Verkehrschaos auf den Straßen und in der Luft an. Kältetote wurden aus zahlreichen Ländern gemeldet, während in den Niederlanden Beamte zum Eislaufen dienstfrei hatten.

Frostige Zeiten
In weiten Teilen Spaniens und Portugals herrschte in der Nacht auf Donnerstag Frost. Im Binnenland stiegen die Höchsttemperaturen selbst nach Sonnenaufgang nur knapp über den Gefrierpunkt. Die Behörden in Madrid und Lissabon gaben für mehrere Landesteile Kälte- und Schneewarnungen. Im Nordosten Spaniens und im Baskenland behinderten Schneefälle den Autoverkehr. Auf der Ferieninsel Mallorca waren die höheren Lagen des Tramuntana-Gebirges erneut eingeschneit. Stellenweise war die Schneeschicht mehr als zehn Zentimeter dick.

Wird die Stromversorgung halten?
Frankreich fürchtet hingegen wegen des kalten Winters einen Zusammenbruch der Stromversorgung, weil viele Menschen mit Elektroheizungen ihre Wohnungen und Häuser warm halten. Das Land stützt sich auf Kernkraft, die nicht auf stark schwankenden Bedarf, sondern auf stabile Grundlast ausgelegt ist. "Wenn es noch ein klein bisschen kälter wird, sind wir nicht vor einem Lastabfall sicher", sagte der Chef des Stromkonzerns EDF, Pierre Gadonneix, der Zeitung "Le Parisien". Zwei Personen sind bereits erfroren.

Kälte fordert Menschenleben
Sieben Menschen kamen im Norden Italiens durch direkte und indirekte Folgen des Schneechaos ums Leben. Die außergewöhnlich starken Schneefälle haben insbesondere in Mailand, Turin und Genua zu zahlreichen Unfällen geführt. Nach wie vor waren etliche Flughäfen gesperrt, der Straßenverkehr kam häufig zum Erliegen, Züge hatten Verspätung und Schulen blieben geschlossen.

In Deutschland erfror bei minus 16 Grad eine Obdachlose in ihrem Zelt. Am Montag war in Weimar (Thüringen) eine demenzkranke 77-Jährige erfroren, die sich verirrt hatte. Der Wetterdienst meteomedia registrierte am Funtensee in den bayerischen Alpen am Donnerstag minus 34,6 Grad. Zahlreiche Seen und Flüsse waren zugefroren, selbst am Weihwasserbecken des Kölner Doms hatte sich eine dünne Eisschicht gebildet.

Dramatisch ist die Situation in Polen, wo bei Temperaturen bis zu minus 25 Grad mindestens fünf Menschen an Kälte und Erschöpfung gestorben sind, wie die Polnische Presse-Agentur PAP am Donnerstag berichtete. Damit stieg die Zahl der Kältetoten seit Anfang November auf mehr als 80. Die meisten Opfer waren Obdachlose und Betrunkene.

Beamte in Holland gehen Eislaufen
Die Kälte hat in den Niederlanden für einigen Unmut in der Bevölkerung gesorgt. Zuvor hatten nämlich die Beamten des Außenministeriums "eisfrei" bekommen, um ihrem Lieblingshobby, dem Eislaufen, nachgehen zu können. Die Dienstfreistellungen erzürnten weite Teile der niederländischen Arbeitnehmer und Studenten: "Wieso muss der Steuerzahler dafür aufkommen, dass Beamte Eislaufen", kritisierte ein Gewerkschafts-Sprecher.

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Die Flugzeuge auf dem Mailänder Flughafen hatten mitunter mit stark erschwerten Start- und Landebedingungen zu kämpfen. Am Nachmittag wurde er endgültig gesperrt.

Fleißig versucht man der Schneemassen Herr zu werden. Auch den Mailänder Dom hat es nicht verschont.

Selbst Genua bekam etwas von dem weißen Pulver ab und zeigte sich ganz winterlich verschneit.

Schneemannbauen à la France: Auch andere Schneebeschäftigungen sind schnell gefunden.

Auch das italienische Mailand zeigte sich in den vergangenen Tagen sehr schneedeckt.

Auch die Deutschen hat der Winter fest im Griff: Extreme Minustemperaturen und eine dicke Scheedecke sind vielerorts anzutreffen.

In Marseille lässt sich dieser junge Mann nicht lange von den Schneemassen aufhalten. Das Snowboard macht sich vor dem Hafenhintergrund besonders gut...

Ein recht ungewöhnliches Bild bietet sich dieser Tage Besuchern von Madrid.

Schnee am Strand - ein seltener Anblick in Nord-Spanien.