Irak-Krieg im November 2005: GIs töteten aus Rache 24 Zivilisten in Haditha. Ein Militärgericht hat nun Leutnant Grayson freigesprochen.
Ein US-Militärgericht hat einen Marineinfanteristen im Zusammenhang mit dem Massaker an 24 Zivilisten in der irakischen Stadt Haditha freigesprochen. Die Jury habe Leutnant Andrew Grayson in allen Anklagepunkten für unschuldig befunden, teilte das US-Militär mit. Grayson waren Behinderung der Justiz, Falschaussage und versuchte Fahnenflucht zur Last gelegt worden. Im November 2005 hatten US-Soldaten in Haditha in einem mutmaßlichen Vergeltungsakt für den Tod eines Kameraden 24 irakische Ziviliten getötet, unter ihnen zehn Frauen und Kinder.
"Time" deckte Skandal auf
Das US-Nachrichtenmagazin
"Time" brachte das Massaker 2006 ans Licht. Es gehört zu den schwersten
Verbrechen der US-Streitkräfte im Irak seit deren Einmarsch im Jahr 2003.
Von insgesamt acht Ermittlungsverfahren wurden vier eingestellt. Vier
Soldaten wurde Mord angelastet; vier weitere - unter ihnen Grayson - wurden
wegen der versuchten Vertuschung des Massakers angeklagt. Das Verfahren
gegen fünf Männer wurde bereits eingestellt, Grayson nunmehr freigesprochen.
Damit müssen sich nur noch Unteroffizier Frank Wuterich und Oberst Jeffrey
Chessani vor Gericht verantworten. Die Anklage gegen Wuterich wurde von Mord
auf Totschlag heruntergestuft; Chessani wird zur Last gelegt, nicht
ausreichend zu dem Blutbad ermittelt beziehungsweise Informationen darüber
nicht ordnungsgemäß weitergeleitet zu haben.